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Vorwahlen in Wisconsin
Wird Trump doch noch gestoppt?

Zum ersten Mal sieht es so aus, als würde Donald Trump seine rhetorischen und politischen Missgriffe nicht einfach wegstecken. In den letzten zehn Tagen verlor Trump nach Äußerungen zur hypothetischen strafrechtlichen Verfolgung von Frauen, die Abtreibungen durchführen lassen, deutlich an Zuspruch. Bei den Demokraten kann Hillary Clinton wiederum von Bernie Sanders kaum noch eingeholt werden.

Von Marcus Pindur |
    Donald Trump, Kandidat der Republikaner, bei einer Wahlveranstaltung in Milwaukee, Wisconsin
    Donald Trump, Kandidat der Republikaner, bei einer Wahlveranstaltung in Milwaukee, Wisconsin (dpa / picture alliance / Tannen Maury)
    In den letzten zehn Tagen wurde die Trump-Kampagne durchgeschüttelt. Das Re-Tweet eines unvorteilhaften Fotos der Frau seines Konkurrenten Ted Cruz und Trumps Hin- und Her über eine hypothetische strafrechtliche Verfolgung von Frauen, die Abtreibungen durchführen lassen, haben sich in den Umfragen bemerkbar gemacht.
    Trump liegt in Wisconsin hinter Cruz. Doch The Donald wäre nicht er selbst, würde er seinen Anhängern kein Wunder versprechen.
    "Wir werden gewinnen. Wenn wir Wisconsin gewinnen, dann sind wir durch. Wenn nicht – aber warum würdet ihr euch die Chance nehmen lassen?"
    Trump ist immer noch derjenige republikanische Kandidat mit der realistischsten Chance, eine Mehrheit der Delegierten zu gewinnen. Sollte er jedoch in Wisconsin nicht siegen, dann würden diese Chancen deutlich sinken.
    Vorsprung in den Umfragen vor Cruz deutlich verringert
    Im Durchschnitt der Umfragen liegt Ted Cruz 4,1 Prozent vor Trump – aber das liegt auch nur knapp über der statistischen Fehlermarge.
    Dabei haben Trumps innerparteiliche Gegner ihn mit feindseliger Fernsehwerbung förmlich bombardiert. Über zwei Millionen Dollar gaben zwei republikanische Lobbyorganisationen dafür aus.
    Und zum ersten Mal schleicht sich ein defensiver Ton in die Trump-Kampagne: Der Immobilienmilliardär bezeichnete die Twitter-Attacke auf Cruz Ehefrau als einen Fehler. Seine Äußerungen zur Abtreibung revidierte er.
    Seine Stellungnahme zur Nato, diese sei überflüssig und zu teuer, löste bei Experten Kopfschütteln aus. Präsident Obama sah sich genötigt, bei seinem Treffen mit Nato-Generalsekretär Stoltenberg am gestrigen 67. Geburtstag der Nordatlantischen Allianz in Washington gegenzuhalten. Die Nato sei gerade bei den derzeitigen Spannungen mit Russland und im Kampf gegen Terrorismus wichtig.
    "Gerade weil wir die transatlantische Allianz haben, können wir Frieden, Wohlstand und Sicherheit aufrechterhalten. Das haben wir jetzt schon viele Jahrzehnte getan."
    Auch bei den Demokraten steigt die Anspannung
    Bei der Vorwahl der Demokraten in Wisconsin liegen Hillary Clinton und Bernie Sanders Kopf an Kopf, mit einem leichten Vorteil für Sanders. Deren Konkurrenz verläuft zwar im Vergleich mit den Republikanern recht ruhig, aber auch hier steigt die Nervosität. Sanders forderte eine weitere Fernsehdebatte in Clintons politischem Heimatstaat New York. Clinton beschwert sich zunehmend über nachweislich falsche Vorwürfe zu ihren Wahlkampfspenden aus dem Lager des Linkspopulisten Sanders.
    Doch Hillary Clinton liegt fast uneinholbar vorne. Sanders müsste von jetzt an jeden Bundesstaat mit einer Mehrheit von 70 Prozent gewinnen, um noch aufholen zu können.