Das ist so noch nie dagewesen und zeigt in gewisser Weise, wie sehr das Land nach drei Jahren Trump im Ausnahmezustand ist.
"Hi, I'm Bernie Sanders. I'm running for presidency".
"I pronounce my candidacy for President of the United States."
"I'm Cory Booker, and I'm running for President of the United States."
"I'm Cory Booker, and I'm running for President of the United States."
"My name is Pete Buttigieg, and I'm running for President of the United States."
"I declare that I am a candidate for President of the United States of America."
Und das waren jetzt gerade einmal fünf von mittlerweile 24 der demokratischen Präsidentschafts-Bewerber, die es nächstes Jahr mit Donald Trump aufnehmen wollen. Die 20 ausreichsten treffen nun in Miami zur ersten Debatte aufeinander - beziehungsweise zwei Debatten, denn weil es immer noch so viele sind, sind sie per Los aufgeteilt auf zwei Tage.
Macht also jeweils zehn Kandidaten für fünf Themenbereiche in zwei Stunden. Können sich die Menschen da wirklich ein Bild machen von den Bewerbern?
24 Kandidaten, ein Ziel: Trump zu schlagen
Es ist noch zu früh, viele Kandidaten vom den Fernsehdebatten auszuschließen, sagt Tom Perez beim übertragenden Sender NBC. Perez ist Vorsitzender der Demokratischen Partei, was aber in den USA nicht deutlich weniger Bedeutung hat als zum Beispiel in Deutschland.
Er wünscht sich, dass sich die Menschen in möglichst viele Kandidaten verlieben werden, bevor sich alle Demokraten dann hinter dem stärksten Kandidaten versammeln. Denn nur darum gehe es: Donald Trump zu schlagen.
Die Einheit der Demokraten - für Perez ist das der größte Pluspunkt. Doch ob die Partei wirklich so geeint ist, daran darf schon jetzt gezweifelt werden. Der Ton wird jedenfalls rauer.
Rassismus-Debatte um Biden
Ich habe keinen einzigen rassistischen Knochen in meinem Körper, sagt Joe Biden sichtlich empört. Schließlich habe er sich seine gesamte Karriere über für Gleichberechtigung eingesetzt. Obamas ehemaliger Vizepräsident führt derzeit deutlich in den Umfragen. Jetzt fordern andere Kandidaten, allen voran der schwarze Bewerber Cory Booker, eine Entschuldigung von ihm, nachdem Biden auf einer Spendengala zumindest missverständlich über seine gute Zusammenarbeit mit zwei bekannt rassistischen Senatoren in den Siebzigerjahren geredet hatte. Biden verweigert die Entschuldigung, was wiederum Booker auf die Palme bringt.
Jemand, der unsere Partei anführen will, kann noch nicht einmal eingestehen, dass er einen Fehler gemacht hat. Das treibe ihn um, so Booker.
Bei den Debatten werden sie nicht aufeinandertreffen. Biden ist erst am deutlich stärker besetzten zweiten Tag dran, während Booker in die erste Debatte gelost wurde. Dort trifft er unter anderem auf die Senatoren aus Massachusetts, Elizabeth Warren.
Washington arbeitet fantastisch, sagt Elisabeth Warren, aber nur für die Reichen und gut Vernetzten. Ich will das Washington für die anderen arbeitet.
Auf die 70-jährige wird heute Abend besonders zu achten sein. Mit ihren sehr ausgefeilten und dezidiert linken Plänen, beispielsweise zur Zerschlagung die großen Tech-Riesen, hat sie sich in den Umfragen weit nach vorne geschoben: Auf Platz drei hinter Biden und Bernie Sanders.
Doch was diese Zahlen jetzt bedeuten, verrät ein Blick auf den Sommer 2007. Damals lag Hillary Clinton weit vor ihrem Konkurrenten: dem relativ unbekannten Senator Barack Obama. Dann begannen die ersten demokratischen Fernsehdebatten und der Rest ist Geschichte.