Regisseur Dieter Wedel hat etliche bekannte Fernsehproduktionen verantwortet: "Der große Bellheim", "Der Schattenmann", "Der König von St. Pauli". Die Mehrteiler liefen sowohl in öffentlich-rechtlichen also auch in privaten Sendern, die nun einen genaueren Blick auf die Dreharbeiten werfen wollen.
Für Fernsehkritikerin Barbara Sichtermann muss es auch weiterhin möglich bleiben, dass Filme von Wedel ausgestrahlt und geschaut werden. Im Deutschlandfunk sagte sie, wir dürften "ein Werk nicht deshalb ablehnen, boykottieren, zensieren, weil der Schöpfer ein Schwein war".
Sender und Produzenten prüfen
Filme müssten auch geschaut werden, ohne dass die Moral im Hintergrund mitspricht. Nun sei es wichtig, dass aufgeklärt werde und der Rechtsstaat seine Rolle spiele.
In den zurückliegenden Wochen waren Vorwürfe gegen Dieter Wedel bekannt geworden. Mehrere Frauen hatten erklärt, sie seien bei Dreharbeiten in den 80er und 90er Jahren von dem Regisseur sexuell belästigt oder sogar vergewaltigt und schwer verletzt worden.
Nach dem Saarländischen Rundfunk und Bavaria Film will jetzt auch Sat.1 prüfen, ob es früher schon interne Hinweise auf solche Vorwürfe gab.