Archiv

Faisalabad in Pakistan
Vorwurf der Koranschändung: Muslime stürmen christliches Viertel und setzen Kirchen in Brand

In Faisalabad im Osten von Pakistan haben hunderte Muslime ein christliches Viertel gestürmt und mehrere Kirchen in Brand gesetzt.

    Pakistan, Jaranwala: Anwohner betrachten die beschädigten Möbel vor einer abgebrannten Kirche in einem christlichen Viertel.
    In Pakistan sind Kirchen in Brand gesetzt worden. (dpa / AP / Avid Waqar)
    Auslöser waren Anschuldigungen, nach denen zwei Mitglieder einer christlichen Familie einen Koran geschändet haben sollen. Laut den Behörden wurde bei den Ausschreitungen niemand verletzt. Mehr als 100 Menschen wurden festgenommen. Ein Bischof aus dem benachbarten Lahore forderte Justiz und Sicherheitskräfte auf, das Leben der Christen zu schützen. Die US-Regierung forderte die pakistanische Regierung auf, den Vorfall zu untersuchen.
    Blasphemie kann in Pakistan mit dem Tod bestraft werden, bislang wurde aber noch kein Urteil vollstreckt. Der Vorwurf der Koranschändung führt immer wieder zu Krawallen und Gewalt.
    Diese Nachricht wurde am 17.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.