Volkswagen setzt beim Neustart auf den bisherigen VW-Markenvorstand Herbert Diess. Der Konzern mit seinen weltweit mehr als 600.000 Mitarbeitern wird künftig wieder auf eine zentrale Führungsfigur ausgerichtet. Denn Diess steigt nicht nur an die Spitze des Managements auf, er steht auch weiterhin der wichtigsten Konzernmarke Volkswagen vor und trägt die Verantwortung für die konzernweite Entwicklung und Forschung. Eine vergleichbare Ämterhäufung hat es zuvor nur unter dem früheren Vorsitzenden Martin Winterkorn gegeben.
Schon unter Müller war VW wieder auf Erfolgskurs
"Das Rad müssen wir nicht neu erfinden – aber alles andere schon!" So hatte Matthias Müller die Herkulesaufgabe als VW-Lenker beschrieben. Im Herbst 2015 ließ sich der bislang so erfolgsverwöhnte Porsche-Chef zum obersten Krisenmanager berufen - eher aus Pflichtgefühl denn aus Leidenschaft. Fortan war er mit den Aufräumarbeiten nach dem Dieselskandal beschäftigt. Erfolgreich sicher, denn VW wies zuletzt wieder eine Rekordbilanz aus - und das obwohl inzwischen für Strafzahlungen, Vergleiche und Reparaturen gut 26 Milliarden Euro abgeflossen sind.
"Es ist erstmal die wesentliche Aufräumarbeit getätigt worden. Nichtsdestotrotz funktioniert der Konzern, verdienen die Marken durchaus Geld, und ich glaube auch, durch den Modularen Querbaukasten wird sich das in den nächsten Jahren noch erhöhen", sagt Frank Schwope, Autoanalyst der Nord/LB.
Müller, der seinen Posten zur Verfügung gestellt hatte, scheidet zwar als Vorstandsvorsitzender, aber nicht aus dem Unternehmen aus. Er wird seinen Vertrag, der ihm im letzten Jahre Bezüge von rund zehn Millionen Euro einbrachte, bis 2020 erfüllen.
"Es ist erstmal die wesentliche Aufräumarbeit getätigt worden. Nichtsdestotrotz funktioniert der Konzern, verdienen die Marken durchaus Geld, und ich glaube auch, durch den Modularen Querbaukasten wird sich das in den nächsten Jahren noch erhöhen", sagt Frank Schwope, Autoanalyst der Nord/LB.
Müller, der seinen Posten zur Verfügung gestellt hatte, scheidet zwar als Vorstandsvorsitzender, aber nicht aus dem Unternehmen aus. Er wird seinen Vertrag, der ihm im letzten Jahre Bezüge von rund zehn Millionen Euro einbrachte, bis 2020 erfüllen.
Diess gilt aufgeschlossener für die Zukunftstechnologien
In der Erklärung des Unternehmens wird der für viele Beobachter zu diesem Zeitpunkt völlig überraschende Führungswechsel mit Diess´ bisherigen Erfolgen bei der Sanierung der renditeschwachen Marke rund um Golf, Tiguan, Passat und Co. begründet. Diess, der erst 2015 von BMW zu Volkswagen kam, hat Biss. Er gilt als aufgeschlossener für die disruptiven Zukunftsfelder, heißt es - also da, wo VW nun ordentlich Gas geben muss: "Die Erfahrung der vergangenen Monate zeigt, unsere Kunden wollen elektrisch fahren!"
Mit dem einflussreichen Betriebsratsboss Bernd Osterloh hat der durchsetzungsstarke Österreicher seinen Frieden gemacht. Vorausgegangen waren harte Auseinandersetzungen um die künftige Aufstellung der heimischen Standorte. Nicht ganz so freiwillig wie Müller scheidet Karl-Heinz Blessing aus dem Vorstand aus: Der umstrittene Personalvorstand wird durch Gunnar Kilian ersetzt, einem engen Vertrauten von Osterloh. Als Neuzugang rückt Porsche-Chef Oliver Blume in den Konzernvorstand auf. Der langjährige Einkaufsvorstand Francisco Javier García Sanz verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch.
Im Zuge des Konzernumbaus führt Volkswagen neue Markengruppen ein. Die LKW-Sparte soll an die Börse gebracht werden. Mehr Eigenständigkeit für einzelnen Marken und Regionen ist das Ziel. Kürzere Entscheidungswege, weil sich eben auch die Innovationszyklen extrem beschleunigen und auch weil sich das Unternehmen weiter öffnen soll für neue Geschäftsmodelle und die Startup-Kultur drumherum.
Mit dem einflussreichen Betriebsratsboss Bernd Osterloh hat der durchsetzungsstarke Österreicher seinen Frieden gemacht. Vorausgegangen waren harte Auseinandersetzungen um die künftige Aufstellung der heimischen Standorte. Nicht ganz so freiwillig wie Müller scheidet Karl-Heinz Blessing aus dem Vorstand aus: Der umstrittene Personalvorstand wird durch Gunnar Kilian ersetzt, einem engen Vertrauten von Osterloh. Als Neuzugang rückt Porsche-Chef Oliver Blume in den Konzernvorstand auf. Der langjährige Einkaufsvorstand Francisco Javier García Sanz verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch.
Im Zuge des Konzernumbaus führt Volkswagen neue Markengruppen ein. Die LKW-Sparte soll an die Börse gebracht werden. Mehr Eigenständigkeit für einzelnen Marken und Regionen ist das Ziel. Kürzere Entscheidungswege, weil sich eben auch die Innovationszyklen extrem beschleunigen und auch weil sich das Unternehmen weiter öffnen soll für neue Geschäftsmodelle und die Startup-Kultur drumherum.