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VW-Käfer-Hotel
Knutschkugel mit Kultstatus

Das VW-Käfer-Paradies liegt im polnischen Pępowo. Hier gibt es ein VW-Käfer-Museum, dass zugleich ein Hotel ist. Jeden Sommer kommen Fans aus der ganzen Welt hierher. Selbstredend mit ihrer eigenen Knutschkugel, wie der VW-Liebling gern genannt wird.

Von Katarzyna Tuszynska |
    Ein VW-Käfer mit historischem "H"-Kennzeichen bei einer Ausfahrt.
    "Gib mir mal einen kleinen Schubs... Zweiten Gang.. Zweiten? Nicht den ersten? Nein, zweiten.. ok.. so. Handbremse ist lose..... !" (imago/Rüdiger Wölk)
    Manne Gohr aus Stralsund ist mit seinem 18-jährigen Sohn auf Bildungsreise. Die beiden Norddeutschen erkunden gemeinsam die Kaschubei. Eigentlich wollten sie die Rundreise mit einem altem VW Bus, von den Deutschen liebevoll "Bulli" genannt, unternehmen. Doch das Auto hat seinen Dienst versagt. Glücklicherweise stießen die Reisenden auf das Angebot des VW-Museums in Pępowo nicht weit entfernt von Danzig. Es vermietet VW Käfer zum Entdecken der Region. Es geht eben auch eine Nummer kleiner – die Hauptsache ist für Manne Gohr, dass es ein VW ist.
    "Dieses Auto hat natürlich sehr lange gestanden und das war jetzt die erste Tour, die ich jetzt mit diesem Auto Richtung Kaschubei unternehmen wollte und bin ja froh, dass ich hier in Zukowo/Pepowo mit diesem Fahrzeug bei jemand gelandet bin, der natürlich eine VW-Werkstatt hat also Bullis repariert, Käfer repariert, dass er auch Deutsch spricht und dass er mich versteht, worum es geht.."
    In der Werkstatt:
    "Gib mir mal einen kleinen Schubs... Zweiten Gang.. Zweiten? Nicht den ersten? Nein, zweiten.. ok.. so. Handbremse ist lose..... !"
    "... und bin jetzt eigentlich froh, ein Austauschauto zu bekommen.. Vielleicht sogar einen Käfer... Es wurde mir schon angeboten, ob ich vielleicht mit dem Käfer weiter fahren möchte. Dieses Angebot nehme ich sehr gerne an."
    Während also der alte Bulli wieder in Gang gebracht wird, kann Manner Gohr seinem Sohn erst einmal die Region zeigen. Der erste Punkt auf ihrem Reiseplan ist Danzig mit ihrer historischen Altstadt:
    VW-Paradies Pępowo
    "Ich will eigentlich natürlich weiter. Ich bin jetzt hier in Danzig. Man sieht sehr viel aus den Medien natürlich: Danzig, Gdynia, Zoppot ist natürlich eine sehr schöne Stadt. Ich bin schon öfter hier gewesen. Ich will meinem Sohn zeigen, was hier alles gibt. Es ist eine alte Hansestadt natürlich Danzig. Das wollte ich ihm erst mal zeigen, weil wir aus Stralsund kommen, ist ja auch eine Hansestadt, wie Lübeck oder Rostock oder Wismar, um ihm einfach einen kleinen Bildungsurlaub zu geben."
    VW-Liebhaber wie Manner Gohr gibt es auch in Polen immer mehr. Wie in Deutschland genießen die Fans das besondere Gefühl, mit Käfer, Bulli und Co. über die Straßen zu rollen. Kein Wunder also, dass das VW-Paradies in Pępowo in den Sommermonaten ständig ausgebucht ist. Die Idee dazu hatte Zenek Suchecki. Er eröffnete das Hotel und das Museum vor etwa sieben Jahren. Inzwischen kommen Gäste aus der ganzen Welt:
    "Wir haben hier sehr viele VW - Klubs, im Sommer sehr viele VW Treffen, rund um Polen, auch in unserer Gegend gibt es sehr gute VW - Treffen, wo immer bis zu 150 Autos kommen. Wir sind als Museum auch ein sehr guter Platz für VW-Fans. Da kommen im Sommer jeden Tag viele Fans aus Europa oder weltweit. Wir hatte sogar Besucher mit einem Bulli aus New Zeland. Das war eine große Überraschung. Eine Ehepaar aus New Zeland hat eine Europatour gemacht mit einem Bulli und hat uns auch besucht."
    Der erste Kuss im Käfer
    Zenek Suchecki und seine Frau Ewa sind echte Autofreaks. Auf die Idee mit dem Museum in der Kaschubei sind sie in Berlin gekommen, wo sie über 20 Jahre gelebt haben:
    "Wir lieben beide Autos und wir machen es wahnsinnig gerne, sogar Hotel und Museum und kochen natürlich für meine Gäste. Unsere erste Rendez-vous, unsere erste Küsse, die waren im Käfer."
    Nicht ganz ohne Grund wird der Käfer also Knutschkugel genannt. Und vom VW-Virus ist auch Manner Gohr längst infiziert. Auch sein Sohn ist begeistert.
    "Es macht auch viel Spass, so wie früher die Eltern gefahren sind natürlich mit so einem Auto mal zu fahren also ohne Servolenkung, auch nicht so schnell. Man guckt auf die Landschaft ganz anders, wenn man mit so einem Auto fährt, weil man fährt den nicht so schnell. Man hat natürlich auch Zeit links und rechts zu gucken und auch nicht die Probleme mit der Polizei heutzutage, mit den Blitzampeln. Das hat man in diesem Geschehen natürlich nicht."
    Inzwischen sind die beiden Norddeutschen wieder zurück von ihrer kleinen Rundtour. Der Bulli läuft glücklicherweise wieder.
    "Probiere mal so, probiere mal so... Nah!" Jetzt bin jetzt froh, dass er wieder läuft".