Zentrale Themen, die durch das gesamte Schaffen von William Stanley Merwin zögen, seien die Zerstörung der Natur, aber auch die Erinnerung an die Natur und an die eigene Biografie und was die Erinnerung aus der eigenen Biografie machte, sagte sein Übersetzer Hans Jürgen Balmes.
Sehr früh habe er sich auch bereits mit dem Tod und der eigenen Endlichkeit beschäftigt. Das sei auch das Besondere an seinem Werk. Wenn jemand bereits mit 39 Jahren damit anfange, darüber nachzudenken, an welchem Wochentag er sterben werde, und diese Beschäftigung mit dem Tod dann 60 Jahre weiterführe, der habe einen ganz anderen Reichtum in der Beschäftigung mit dem Thema, so Balmes.
Die große Herausforderungen bei der Übersetzung sei, seine Sprache ohne Kommas und ohne Interpunktion in Verse runterzubrechen und den Rhythmus so aufzubauen, dass es die fehlende Interpunktion ersetze.
Das Lyrische Ich in seinen Werken erinnert den Übersetzer an Rainer Maria Rilke. "Es ist ein Ich, das von weit her spricht." Man habe das Gefühl, jemand spräche aus "großer zeitlicher Entfernung über Dinge, die mir nahe sind."
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