Bei allen 3D-Computeranimationen von Pixar in der Vergangenheit gab es technische Durchbrüche, etwa den Bau so genannter Renderfarmen, wo die vielen hochauflösenden Einzelbilder, die letzten Endes den Film ausmachen, berechnet werden. Das gehört heute zum Alltag. Pixar ist inzwischen eine Fabrik geworden, die eine Computeranimation nach der anderen produziert, in Kinolänge, zurzeit drei parallel. Zu der Routine gehört auch, dass bei dem neuen Film "Wall-E" das Drehbuch – wie immer bei Pixar – ewig, nämlich zwei Jahre lang immer wieder umgeschrieben wurde, bis es richtig mit der Animation losging. Die Animationsabteilung lief sich in diesen zwei Jahren warm. Jim Morris, Produzent von "Wall-E":
"Wir müssen Unmengen Requisiten und Darsteller in der 3D-Welt des Rechners konstruieren, die dann beliebig oft in dem Film verwendet werden können. Hier ähnelt unsere Arbeit lustigerweise der des Realfilms, wo es ja Ausstatter gibt und man Schauspieler anstellt."
Alles in diesen Filmen entsteht, ähnlich wie bei Architektursoftware, im Rechner. Es gibt keine echten Häuser und Tische, es treten keine echten Schauspieler auf. Zur Modellierung und Animation der auf einer Raumstation schwerelos im Wellness-Labor dahinschaukelnden Menschen recherchierte Pixar bei der Nasa, wo man den Rat gab: Lasst die Menschen wie Pudding aussehen. Denn nach Jahrzehnten des Weltraumaufenthaltes sind ihre Knochen Gummi. Ein kleines Team kümmerte sich also um die Entwicklung von Software, die das Wabern und Schwabbeln und Wackeln träger Fettmassen simulierte. Spannend, wie diese Menschen am Ende des Films gehen lernen. Noch nie hat man bei Pixar so schwere Figuren animiert. Jim Morris:
"Es war ein Traumjob für die Animatoren, denn in dem Film gibt es fast keine Dialoge. Gefühle, Komik, Geschichte – das musste in den Bewegungen stecken."
Etwa 50 Animatoren aus 20 Ländern – viele davon Autodidakten – setzten die beiden Hauptfiguren, den rostigen Wall-E und die schneeweiße Eve im Computer in Bewegung. Pixar hat für diese an die Steuerung echter Marionetten erinnernde Tätigkeit eine eigene Software entwickelt. Einer der beiden Animationsregisseure, Steve Hunter:
"Wir Animatoren sind in Wirklichkeit verhinderte Schauspieler, zu schüchtern für die Bühne. Wir brauchen die Computerwesen, um uns durch sie auszuleben. Bestimmte 3D-Figuren ziehen uns dabei stärker an als andere. Ich zum Beispiele liebe Eve, ihre Eleganz, die Einfachheit, mit der sie konstruiert ist, nämlich aus nur vier beweglichen Teilen. Bevor ich Chef der Abteilung wurde, durfte ich sie kurz animieren, ihren ersten Flug, wie sie sich in der Luft dreht."
Anders als beim Realfilm, wo eine Rolle von einem Schauspieler gespielt wird, steckt hinter jeder Szene ein anderer Animator. Zum Beispiel bekam die rührende Stelle, wo Wall-E in seinem Schrottladen einschläft, ein junger Franzose. Viele seiner Kollegen animierten dasselbe, aber er kam auf die Idee, die alle Herzen bewegte und dann für die Entscheidung sorgte: Er programmierte dem Roboter eine unscheinbare kleine Bewegung in den Arm, die an das Wippen einer Wiege erinnerte, ein Baby, das sich selbst in den Schlaf schaukelt. Alles übrigens ohne Worte, nur mit solchen Lauten:
In keinem Pixarfilm bisher war der Sound so wichtig. Deshalb hat man Ben Burt dafür verpflichtet, der schon die Laserwaffen in den alten Star Wars-Filmen von George Lucas mit Klängen beseelte. Die Stimme von Wall-E sprach er selbst, verfremdet seine Stimme aber mit sehr vielen Effekten. Burt:
"Immer wenn ‚Wall-E‘ auf seinen Ketten durch die Gegend fährt, hört man einen Sound, den ich von einem militärischen Generator aus den 1940er Jahren aufgenommen habe, einem Motor, den man per Hand ankurbeln musste. Der Klang war mir von einem alten Kriegsfilm mit John Wayne bekannt. Ich hatte die Maschine antiquarisch bei Ebay ersteigert. Sie kam originalverpackt an und roch nach Schmieröl. Immer wenn ‚Wall-E‘ kurze Fahrten macht, hören wir diesen Generator."
"Wir müssen Unmengen Requisiten und Darsteller in der 3D-Welt des Rechners konstruieren, die dann beliebig oft in dem Film verwendet werden können. Hier ähnelt unsere Arbeit lustigerweise der des Realfilms, wo es ja Ausstatter gibt und man Schauspieler anstellt."
Alles in diesen Filmen entsteht, ähnlich wie bei Architektursoftware, im Rechner. Es gibt keine echten Häuser und Tische, es treten keine echten Schauspieler auf. Zur Modellierung und Animation der auf einer Raumstation schwerelos im Wellness-Labor dahinschaukelnden Menschen recherchierte Pixar bei der Nasa, wo man den Rat gab: Lasst die Menschen wie Pudding aussehen. Denn nach Jahrzehnten des Weltraumaufenthaltes sind ihre Knochen Gummi. Ein kleines Team kümmerte sich also um die Entwicklung von Software, die das Wabern und Schwabbeln und Wackeln träger Fettmassen simulierte. Spannend, wie diese Menschen am Ende des Films gehen lernen. Noch nie hat man bei Pixar so schwere Figuren animiert. Jim Morris:
"Es war ein Traumjob für die Animatoren, denn in dem Film gibt es fast keine Dialoge. Gefühle, Komik, Geschichte – das musste in den Bewegungen stecken."
Etwa 50 Animatoren aus 20 Ländern – viele davon Autodidakten – setzten die beiden Hauptfiguren, den rostigen Wall-E und die schneeweiße Eve im Computer in Bewegung. Pixar hat für diese an die Steuerung echter Marionetten erinnernde Tätigkeit eine eigene Software entwickelt. Einer der beiden Animationsregisseure, Steve Hunter:
"Wir Animatoren sind in Wirklichkeit verhinderte Schauspieler, zu schüchtern für die Bühne. Wir brauchen die Computerwesen, um uns durch sie auszuleben. Bestimmte 3D-Figuren ziehen uns dabei stärker an als andere. Ich zum Beispiele liebe Eve, ihre Eleganz, die Einfachheit, mit der sie konstruiert ist, nämlich aus nur vier beweglichen Teilen. Bevor ich Chef der Abteilung wurde, durfte ich sie kurz animieren, ihren ersten Flug, wie sie sich in der Luft dreht."
Anders als beim Realfilm, wo eine Rolle von einem Schauspieler gespielt wird, steckt hinter jeder Szene ein anderer Animator. Zum Beispiel bekam die rührende Stelle, wo Wall-E in seinem Schrottladen einschläft, ein junger Franzose. Viele seiner Kollegen animierten dasselbe, aber er kam auf die Idee, die alle Herzen bewegte und dann für die Entscheidung sorgte: Er programmierte dem Roboter eine unscheinbare kleine Bewegung in den Arm, die an das Wippen einer Wiege erinnerte, ein Baby, das sich selbst in den Schlaf schaukelt. Alles übrigens ohne Worte, nur mit solchen Lauten:
In keinem Pixarfilm bisher war der Sound so wichtig. Deshalb hat man Ben Burt dafür verpflichtet, der schon die Laserwaffen in den alten Star Wars-Filmen von George Lucas mit Klängen beseelte. Die Stimme von Wall-E sprach er selbst, verfremdet seine Stimme aber mit sehr vielen Effekten. Burt:
"Immer wenn ‚Wall-E‘ auf seinen Ketten durch die Gegend fährt, hört man einen Sound, den ich von einem militärischen Generator aus den 1940er Jahren aufgenommen habe, einem Motor, den man per Hand ankurbeln musste. Der Klang war mir von einem alten Kriegsfilm mit John Wayne bekannt. Ich hatte die Maschine antiquarisch bei Ebay ersteigert. Sie kam originalverpackt an und roch nach Schmieröl. Immer wenn ‚Wall-E‘ kurze Fahrten macht, hören wir diesen Generator."