Dopingvorwürfe
Wada legt im Fall Sinner Berufung ein

Italiens Tennisstar Jannik Sinner droht trotz eines Freispruchs nach zwei positiven Dopingtests weiter eine Sperre. Die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada teilte mit, in dem Fall Berufung beim Internationalen Sportgerichtshof Cas in Lausanne eingelegt zu haben. 

    Tennis-Spieler Jannik Sinner in einer Porträt-Aufnahme hält sich einen Tennisball während eines Turnierspiels nachdenkend ans Gesicht.
    Tennis-Spieler Jannik Sinner (IMAGO / USA TODAY Network / IMAGO / Sam Greene)
    Der Weltranglistenerste Sinner wurde im März zweimal positiv auf das verbotene anabole Steroid Clostebol getestet. Eine Sperre erhielt der 23-Jährige nicht. Die verantwortliche Tennis-Agentur Itia begründete den Freispruch damit, dass dem zweimaligen Grand-Slam-Turniergewinner kein vorsätzliches Verschulden und keine Fahrlässigkeit nachgewiesen werden konnte.
    Die Wada meint, diese Feststellung sei "nach den geltenden Regeln nicht korrekt". Sie fordert daher eine Sperre von einem bis zwei Jahren für Sinner. Dieser teilte mit, er sei sehr enttäuscht und überrascht über das Vorgehen der Wada. Er sei jedoch von seiner Unschuld überzeugt.
    Der Tennisprofi erklärt die positiven Dopingproben damit, dass die verbotene Substanz über die Hände seines Physiotherapeuten in seinen Körper gelangt sei. Der Betreuer habe ein in Italien rezeptfreies Clostebol-haltiges Spray benutzt, um einen Schnitt an seinem Finger zu behandeln. Der Itia zufolge hielten wissenschaftliche Sachverständige Sinners Erklärung für glaubwürdig. Das hatte innerhalb der Tennis-Szene für Unverständnis gesorgt.
    Diese Nachricht wurde am 29.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.