
Putin sei disruptiv und aggressiv, sagte Wadepuhl der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Es bestehe die Möglichkeit, dass er die Hegemonie über ganz Ostmitteleuropa wolle. Aus diesem Grund werde Deutschlands Freiheit heute im Donbass verteidigt, betonte der CDU-Politiker, der als möglicher künftiger Außenminister gehandelt wird. Es gehe nicht um ein paar Quadratkilometer in der Ukraine, sondern es gehe um die prinzipielle Frage, ob man einen klassischen Eroberungskrieg in Europa zulasse. Demzufolge stehe in der Ukraine auch die Zukunft der NATO auf dem Spiel.
In Bezug auf die Personalnot bei der Bundeswehr zeigte sich Wadephul besorgt. Er verwies auf die Aussage des Generalinspekteurs der Bundeswehr, Breuer, nach der eine Ausbildung von 100.000 Reservisten notwendig sei, um eine verteidigungsfähige Armee zu haben. Zum Ende des Jahres müsse man überprüfen, ob dies ohne eine Wehrpflicht gelingen könne, sagte Wadephul. Union und SPD hatten sich in ihrem Koalitionsvertrag auf einen, wie es heißt, "neuen attraktiven Wehrdienst" geeinigt, der zunächst auf Freiwilligkeit basieren soll. Die Union hatte ursprünglich eine Rückkehr zur Wehrpflicht verlangt.
Diese Nachricht wurde am 20.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.