Bundeswehr
Wadephul: Neues Wehrdienst-Modell ist "vertane Chance"

Unionsfraktionsvize Wadephul wertet das neue Wehrdienst-Modell von Verteidigungsminister Pistorius als politisch vertane Chance.

    Johann Wadephul (CDU)
    Unionsfraktionsvize Johann Wadephul (CDU) (picture alliance / dpa / Kay Nietfeld)
    Statt eines großen Wurfes mit Pflichten auch für Frauen mache der SPD-Politiker einen halbgaren Vorschlag, sagte Wadephul der Deutschen Presse-Agentur. Auch sei es falsch, wenn Pistorius behaupte, es fehle noch in dieser Wahlperiode an Zeit und Gemeinsamkeit, um das Grundgesetz zu ändern.
    Der verteidigungspolitische Sprecher der Unions-Fraktion im Bundestag, Hahn, meinte dagegen, ein freiwilliger Grundwehrdienst sei besser als nichts. Er sei sich jedoch ziemlich sicher, dass es zu einer Wiedereinsetzung der Wehrpflicht komme, sagte der CSU-Politiker im Deutschlandfunk. Eine Grundgesetzänderung, damit auch Frauen eingezogen würden, sei kurzfristig nicht realisierbar.
    Der neue Vorsitzende des Bundestagsverteidigungsausschusses, der FDP-Politiker Faber, sagte ebenfalls im Deutschlandfunk, ein verpflichtender Wehrdienst würde dem Arbeitsmarkt viele Fachkräfte entziehen. Pistorius' Vorschlag sei ein erster wichtiger Schritt, um die Motivierten zu finden. 80 Prozent des Personalproblems der Bundeswehr ließen sich damit lösen.
    Pistorius' Pläne sehen eine verpflichtende Erfassung junger Männer vor, die ihre Bereitschaft und Fähigkeit zu einem Wehrdienst benennen müssen. Für junge Frauen wäre die Beantwortung dagegen nur freiwillig. 
    Diese Nachricht wurde am 13.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.