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Wächst die Seuchengefahr?

Die Infektionskrankheiten sind bedrohlicher als je zuvor. Als wichtigste Ursache macht Stefan Kaufmann die wachsende Bevölkerungsdichte und die Armut vor allem in Afrika und im Süden Asiens aus. Es fehlt an guter Ernährung, medizinischer Versorgung und Hygiene. Sein Fazit: Die armen Länder der Welt brauchen Unterstützung, wenn sie im Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria eine Chance haben wollen.

Von Michael Lange | 06.04.2008
    Es ist nicht nur so, dass Armut die Seuchengefahr erhöht. Gleichzeitig verhindern Krankheiten wie Aids, Tuberkulose oder Malaria, dass riesige Regionen der Welt sich von der Armut befreien können. Entwicklungshilfe läuft ins Leere, wenn Infektionskrankheiten langfristige Planungen unmöglich machen. Deshalb ist für Stefan Kaufmann die systematische Bekämpfung der wichtigsten Krankheitserreger die Voraussetzung, um den Teufelskreis aus Armut und Krankheit zu durchbrechen.

    Sehr sachlich und in klarer Sprache trägt das Buch Informationen aus den Bereichen Biologie, Medizin, Wirtschaft und Politik zusammen und zeichnet so ein umfassendes Bild über die große Gefahr, die der Menschheit droht. Auf Erzählungen oder persönliche Eindrücke verzichtet der Wissenschaftler Stefan Kaufmann. Dadurch ist ein sehr informatives Taschenbuch entstanden. Der Leser muss es durcharbeiten, um an die interessanten Informationen zu gelangen. Aber es lohnt sich. Schließlich geht es um die Zukunft der Menschheit.

    Stefan H.E. Kaufmann: Wächst die Seuchengefahr? Globale Epidemien und Armut: Strategien zur Seucheneindämmung in einer vernetzten Welt
    ISBN 978-3-5961-7664-9
    Fischer Taschenbuchverlag, 360 Seiten, 9,95 Euro