So klingt eine Hauskatze, aber Wildkatzen hören sich nicht viel anders an. 5000 bis 7000 Tiere leben in deutschen Wäldern – genau weiß das niemand. Jochen Behrmann ist Geschäftsleiter des Bundes für Umwelt und Naturschutz, BUND in Nordrhein-Westfalen und leitet dort das Wildkatzenprojekt.
"Wir gehen davon aus, dass sie in Familienverbänden leben, mehr oder weniger locker. Sie leben nicht nur im Wald, sondern auch im Waldrandbereich und gehen teilweise auf die Wiesen hinaus. Spannend ist immer der Bereich zwischen Wald und Offenland. Das ist ein bevorzugter Lebensraum, weil dort das Nahrungsangebot entsprechend groß ist. Wildkatzen ernähren sich in erster Priorität von Kleinsäugern, also Mäusen. Und da finden sie eine gehörige Auswahl an Mäusen."
Wildkatzen haben graugelbes, verwaschenes Fell mit einer schwarzen Schwanzspitze und wirken etwas gedrungener und kräftiger als Hauskatzen. Vor nicht allzu langer Zeit lebten sie überall in den Wäldern Europas. Die sehen aber nur noch selten so aus, wie die Tiere es mögen, und es gibt zu wenige Verbindungen zwischen einzelnen Waldgebieten.
"Deutschland ist sehr zerschnitten, was Waldbereiche angeht. Die Waldbereiche sind teilweise isoliert voneinander und haben überwiegend nicht die Qualität, die Wildkatzen gerne hätten. Sie braucht eine naturbelassene Waldsituation mit etwas Totholz, Strukturvielfalt, Versteckmöglichkeiten, und entsprechende Nahrungsangebote braucht sie auch."
Am "Rettungsnetz für die Wildkatze" arbeitet der BUND seit 2004 und pflanzte im Laufe der Folgejahre im Osten Deutschlands die ersten 20.000 Bäume und Büsche in einem rund 50 Meter breiten Korridor zwischen dem Nationalpark Hainich und dem Thüringer Wald. Jetzt läuft die zweite Phase des Projekts Waldvernetzung. In allen Bundesländern mit Wildkatzenvorkommen sollen die Lebensbedingungen der Tiere verbessert werden, erläutert Sandra Balzer vom Bundesamt für Naturschutz.
"Ziel des Projektes ist die Verbesserung des Erhaltungszustandes der heimischen Wildkatze und vor allem auch die Umsetzung der nationalen Strategie zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Die hat nämlich zum Ziel, dass bis 2020 Arten, für die Deutschland eine besondere Erhaltungsverantwortung trägt, überlebensfähige Populationen ausbilden und dass sich bis 2020 für den größten Teil der Rote-Liste-Arten die Gefährdungssituation um eine Stufe verbessert."
Wildkatzen brauchen vernetzte Wälder nicht nur, um mehr Platz zur Verfügung zu haben, erklärt Jochen Behrmann.
"Wichtig ist auch, dass die Wälder untereinander Verbindung haben, damit die Wildkatzen sich untereinander genetisch austauschen können, denn sonst schafft man isolierte Populationen, die über Inzucht irgendwann gefährdet sind."
Ob die nachtaktiven Tiere in einem Waldgebiet vorkommen, lässt sich durch Fotofallen nachweisen. Sie sind auf Holzstöcken befestigt, die mit Baldrian präpariert wurden. Mithilfe solcher Lockstöcke gewinnen die Forscher aber noch viel mehr Daten.
"Die Wildkatzen kommen dann - sie lieben Baldrian -, und reiben sich an den Stöcken und hinterlassen bei der Gelegenheit Haare an den Stöcken. Die kann man dann absammeln, genetisch untersuchen und hat so den Nachweis: Eine Wildkatze war dort. Man kann erst mal die Wildkatze identifizieren, Wildkatze ja/nein. Man kann differenzieren Männchen/Weibchen, und man kann gucken, mit wem sie verwandt sind. Man kann, wenn man eine Vielzahl von Haaren hat, gucken, wie variabel die Population ist. Wie groß sind die genetischen Unterschiede da drin, oder stammen sie im Prinzip von einer Wildkatze ab und sind genetisch hochgradig identisch."
Die Daten aus ganz Deutschland werden im Senckenberg-Institut in Frankfurt am Main gesammelt und in einer zentralen Datenbank zusammengeführt.
Strukturreiche Wälder mit Wiesen und viel altem Holz: Wo Wildkatzen leben, fühlt sich auch eine Reihe anderer Waldbewohner wohl, sagt Sandra Balzer vom Bundesamt für Naturschutz.
"Von solchen Waldstrukturen profitieren auch viele Fledermausarten oder auch der Luchs, der sich bei uns auch zunehmend einen Weg sucht, ähnlich wie die Wildkatze. So steht die Wildkatze wirklich stellvertretend für eine Vielzahl von Wald geprägten Arten in Deutschland."
Es ist zwar unwahrscheinlich, beim Waldspaziergang auf eine Wildkatze zu treffen. Falls das aber doch passiert: Nur anschauen, nicht anfassen und auf keinen Fall mitnehmen.
"Wenn man Wildkatzen aus ihrem Waldlebensraum entfernt, dann gehen sie aller Voraussicht nach zugrunde, insbesondere, wenn sie Kontakt zu Hauskatzen kriegen. Dann besteht die Gefahr, dass sie von Krankheiten der Hauskatzen mit befallen werden, und das will man nach Kräften verhindern."
"Wir gehen davon aus, dass sie in Familienverbänden leben, mehr oder weniger locker. Sie leben nicht nur im Wald, sondern auch im Waldrandbereich und gehen teilweise auf die Wiesen hinaus. Spannend ist immer der Bereich zwischen Wald und Offenland. Das ist ein bevorzugter Lebensraum, weil dort das Nahrungsangebot entsprechend groß ist. Wildkatzen ernähren sich in erster Priorität von Kleinsäugern, also Mäusen. Und da finden sie eine gehörige Auswahl an Mäusen."
Wildkatzen haben graugelbes, verwaschenes Fell mit einer schwarzen Schwanzspitze und wirken etwas gedrungener und kräftiger als Hauskatzen. Vor nicht allzu langer Zeit lebten sie überall in den Wäldern Europas. Die sehen aber nur noch selten so aus, wie die Tiere es mögen, und es gibt zu wenige Verbindungen zwischen einzelnen Waldgebieten.
"Deutschland ist sehr zerschnitten, was Waldbereiche angeht. Die Waldbereiche sind teilweise isoliert voneinander und haben überwiegend nicht die Qualität, die Wildkatzen gerne hätten. Sie braucht eine naturbelassene Waldsituation mit etwas Totholz, Strukturvielfalt, Versteckmöglichkeiten, und entsprechende Nahrungsangebote braucht sie auch."
Am "Rettungsnetz für die Wildkatze" arbeitet der BUND seit 2004 und pflanzte im Laufe der Folgejahre im Osten Deutschlands die ersten 20.000 Bäume und Büsche in einem rund 50 Meter breiten Korridor zwischen dem Nationalpark Hainich und dem Thüringer Wald. Jetzt läuft die zweite Phase des Projekts Waldvernetzung. In allen Bundesländern mit Wildkatzenvorkommen sollen die Lebensbedingungen der Tiere verbessert werden, erläutert Sandra Balzer vom Bundesamt für Naturschutz.
"Ziel des Projektes ist die Verbesserung des Erhaltungszustandes der heimischen Wildkatze und vor allem auch die Umsetzung der nationalen Strategie zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Die hat nämlich zum Ziel, dass bis 2020 Arten, für die Deutschland eine besondere Erhaltungsverantwortung trägt, überlebensfähige Populationen ausbilden und dass sich bis 2020 für den größten Teil der Rote-Liste-Arten die Gefährdungssituation um eine Stufe verbessert."
Wildkatzen brauchen vernetzte Wälder nicht nur, um mehr Platz zur Verfügung zu haben, erklärt Jochen Behrmann.
"Wichtig ist auch, dass die Wälder untereinander Verbindung haben, damit die Wildkatzen sich untereinander genetisch austauschen können, denn sonst schafft man isolierte Populationen, die über Inzucht irgendwann gefährdet sind."
Ob die nachtaktiven Tiere in einem Waldgebiet vorkommen, lässt sich durch Fotofallen nachweisen. Sie sind auf Holzstöcken befestigt, die mit Baldrian präpariert wurden. Mithilfe solcher Lockstöcke gewinnen die Forscher aber noch viel mehr Daten.
"Die Wildkatzen kommen dann - sie lieben Baldrian -, und reiben sich an den Stöcken und hinterlassen bei der Gelegenheit Haare an den Stöcken. Die kann man dann absammeln, genetisch untersuchen und hat so den Nachweis: Eine Wildkatze war dort. Man kann erst mal die Wildkatze identifizieren, Wildkatze ja/nein. Man kann differenzieren Männchen/Weibchen, und man kann gucken, mit wem sie verwandt sind. Man kann, wenn man eine Vielzahl von Haaren hat, gucken, wie variabel die Population ist. Wie groß sind die genetischen Unterschiede da drin, oder stammen sie im Prinzip von einer Wildkatze ab und sind genetisch hochgradig identisch."
Die Daten aus ganz Deutschland werden im Senckenberg-Institut in Frankfurt am Main gesammelt und in einer zentralen Datenbank zusammengeführt.
Strukturreiche Wälder mit Wiesen und viel altem Holz: Wo Wildkatzen leben, fühlt sich auch eine Reihe anderer Waldbewohner wohl, sagt Sandra Balzer vom Bundesamt für Naturschutz.
"Von solchen Waldstrukturen profitieren auch viele Fledermausarten oder auch der Luchs, der sich bei uns auch zunehmend einen Weg sucht, ähnlich wie die Wildkatze. So steht die Wildkatze wirklich stellvertretend für eine Vielzahl von Wald geprägten Arten in Deutschland."
Es ist zwar unwahrscheinlich, beim Waldspaziergang auf eine Wildkatze zu treffen. Falls das aber doch passiert: Nur anschauen, nicht anfassen und auf keinen Fall mitnehmen.
"Wenn man Wildkatzen aus ihrem Waldlebensraum entfernt, dann gehen sie aller Voraussicht nach zugrunde, insbesondere, wenn sie Kontakt zu Hauskatzen kriegen. Dann besteht die Gefahr, dass sie von Krankheiten der Hauskatzen mit befallen werden, und das will man nach Kräften verhindern."