Damit überschritt die globale Durchschnittstemperatur in 18 der vergangenen 19 Monate die Marke von 1,5-Grad Erhöhung, wie Copernicus in Bonn mitteilte. Die 1,5-Grad-Grenze ist eine kritische Schwelle im Kampf gegen den Klimawandel. Sie wurde im Pariser Klimaabkommen von 2015 als Ziel festgelegt, weil Wissenschaftler warnen, dass eine dauerhafte Überschreitung dieser Marke schwerwiegende Folgen für die Erde haben könnte.
Besonders hohe Temperaturen in Nordkanada, Alaska und Sibirien
Besonders stark über dem Durchschnitt lagen die Temperaturen laut den Daten von Copernicus in Nordkanada, Alaska und Sibirien. In Teilen der USA, Russlands und Südostasiens war es hingegen kühler als üblich. In Europa war der Januar 2025 laut den Daten der zweitwärmste nach 2020. Besonders warm war es in Süd- und Osteuropa, während Island, Großbritannien und Skandinavien niedrigere Temperaturen als üblich verzeichneten.
Besorgniserregend sind laut den Angaben von Copernicus auch die Entwicklungen in den Polarregionen. Die arktische Meereisfläche war demnach im Januar um sechs Prozent kleiner als im Durchschnitt und erreichte damit einen der niedrigsten Werte für diesen Monat. In der Antarktis lag die Meereisausdehnung fünf Prozent unter dem Durchschnitt.
Klimaforscher Edenhofer: Klimapolitik muss demokratische Mitte überzeugen
Der Leiter des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Ottmar Edenhofer, zieht derweil eine gemischte Bilanz zur Klimapolitik der zerbrochenen Koalition aus SPD, Grünen und FDP. Erfolge seien beispielsweise bei der Reduzierung der Kohleemmissionen sowie beim Ausbau der Erneuerbaren Energien zu verzeichnen, sagte Edenhofer im Deutschlandfunk. Erhebliche Defizite gäbe es aber im Gebäude- und Verkehrssektor.
Wichtig sei, dass die künftige Regierung eine stringente Klimapolitik verfolge. Auch in Bezug auf Investoren in dem Bereich dürfe es kein Stop-and-Go geben. Von zentraler Bedeutung sei zudem, dass die Klimapolitik die demokratische Mitte der Bevölkerung überzeuge und sozial gerecht austariert sei, erklärte Edenhofer.
Diese Nachricht wurde am 07.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.