SIPRI-Bericht
Waffenimporte in Europa haben sich verdoppelt

Europäische Staaten haben ihre Verteidigungsfähigkeit ausgebaut. Laut einem Bericht des schwedischen Friedensforschungsinstituts SIPRI verdoppelten sie die Einfuhren von Waffen zwischen 2019 und 2023 im Vergleich zu den fünf Jahren zuvor. Ein Grund ist der Krieg in der Ukraine.

    Mecklenburg-Vorpommern, Gnoien: Bei einem Pressetermin der Flugabwehrraketengruppe 24 vor der Verlegung der ersten beiden der drei zugesagten Patriot-Flugabwehrraketenstaffeln von Deutschland nach Polen wird ein Startgerät des Patriot-Systems vorgestellt.
    Das Flugabwehrsystem Patriot ist ein Beispiel für Waffenexporte aus den USA. (Bernd Wüstneck/dpa)
    SIPRI zufolge lieferten seit 2022 mindestens 30 Länder schwere Waffen an die Ukraine. Auch in anderen europäischen Ländern sei die Nachfrage nach Waffensystemen, beispielsweise zur Flugabwehr, gestiegen, hieß es.
    Mehr als die Hälfte der Waffen kam demnach aus den USA nach Europa. Mit einem Anteil von 42 Prozent sind die Vereinigten Staaten auch weltweit der größte Waffenexporteur. Zum zweitgrößten Lieferanten entwickelte sich Frankreich - und verdrängte damit Russland auf Platz drei. Russlands Exporte halbierten sich. Deutschland exportierte im Fünf-Jahres-Vergleich 14 Prozent weniger Waffen. Insgesamt sanken die Waffenexporte weltweit leicht um gut drei Prozent.

    Waffen-Importe: Indien bleibt auf Platz eins

    Die meisten Waffen importierte weiterhin Indien. SIPRI erklärte dies mit Spannungen zwischen Indien und Pakistan sowie zwischen Indien und China. Auf Platz zwei und drei der Waffenkäufer finden sich Saudi-Arabien und Katar.
    In Afrika wurden weniger schwere Waffen importiert: Die Einfuhren gingen um 52 Prozent zurück. Vor allem Algerien und Marokko kauften weniger Waffen.
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    Diese Nachricht wurde am 11.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.