Gaza-Krieg
Waffenruhe-Abkommen soll heute in Kraft treten

Die zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas vereinbarte Waffenruhe im Gazastreifen sollte am frühen Morgen in Kraft treten. Es dürfte aber zu Verzögerungen kommen. Die Hamas gibt technische Gründe an.

    Portraits der von der Hamas verschleppten Geiseln an einer Wand. Dort ist die Aufforderung "Bring Them Home Now" zu lesen.
    Am Sonntag sollen gemäß der Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas die ersten Geiseln freikommen. (AFP / JACK GUEZ)
    Eigentlich sollten die Waffen bereits seit 7.30 Uhr unserer Zeit schweigen. Bei einer von Israel geforderten Namensliste der Geiseln, die in der ersten Phase des Abkommens freigelassen werden sollen, kommt es jedoch zu Verzögerungen. Die Hamas erklärte, diese seien auf technische Gründe vor Ort zurückzuführen. Zugleich bekräftigte die Terrorgruppe aber ihr Bekenntnis zu einer Waffenruhe. Israels Ministerpräsident Netanjahu hatte am Abend mit dem Scheitern gedroht, sollte die Hamas die Namensliste nicht bis zum vereinbarten Beginn der Feuerpause um 7.30 Uhr vorlegen. Vorgesehen ist, dass im Lauf des Tages die ersten drei Geiseln freikommen - im Austausch für erste palästinensische Häftlinge.
    In einer ersten Phase der Waffenruhe ist innerhalb von sechs Wochen die Freilassung von insgesamt 33 Geiseln der Hamas und mehreren Hundert Palästinensern aus israelischen Gefängnissen vorgesehen. Zudem sollen der Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und Gaza wieder geöffnet und die humanitäre Hilfe für die Palästinenser aufgestockt werden. Israels Militär soll aus dicht besiedelten Gebieten des Gazastreifens abziehen. 

    Weitere Verhandlungen während Waffenruhe

    Über ein Abkommen für ein Ende des Krieges wollen die Konfliktparteien während der Waffenruhe verhandeln. Netanjahu drohte der Hamas mit einer Intensivierung des Krieges, sollte sie sich nicht an die Vereinbarungen halten. Dafür habe er auch die Rückendeckung von US-Präsident Biden und dessen designiertem Nachfolger Trump erhalten, betonte Netanjahu in einer Videoerklärung.
    Gestern Abend haben erneut Tausende Israelis für das Abkommen mit der islamistischen Hamas demonstriert. Die Teilnehmer forderten eine vollständige Umsetzung der Vereinbarung, damit alle aus Israel entführten Menschen freikommen. Angehörige der Geiseln befürchten, dass die Vereinbarung nach oder noch während der ersten Phase scheitern könnte.
    Diese Nachricht wurde am 19.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.