Die Lkw hätten Mehl und Lebensmittelpakete geladen, hieß es. Genutzt wurden die Übergänge Kerem Schalom im Süden und Sikim im Norden des Gazastreifens.
Die Waffenruhe war gegen 10.15 Uhr unserer Zeit mit mehreren Stunden Verspätung in Kraft getreten. Im gesamten Gazastreifen feierten Menschen auf den Straßen. Reporter berichteten unter anderem von einer Parade in Gaza-Stadt. Daran teilgenommen hätten auch maskierte Kämpfer der Hamas.
Die Waffenruhe war mit Verspätung in Kraft getreten. Grund dafür war, dass die Hamas nicht rechtzeitig eine Liste mit Namen der israelischen Geiseln übermittelt hatte. Die Terrorgruppe nannte dafür technische Gründe. Die israelische Armee setzte daraufhin ihre Angriffe im Gazastreifen fort. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes wurden dabei mindestens 19 Menschen getötet. Später reichte die Hamas die Namensliste nach.
Rechtsextremer Polizeiminister Ben-Gvir tritt zurück
Aus Protest gegen die Waffenruhe-Vereinbarung erklärte Israels rechtsextremer Polizeiminister Ben-Gvir nach Medienberichten seinen Rücktritt. Damit verlässt auch seine Partei Otzma Jehudit (Jüdische Stärke), die über sechs von 120 Sitzen in der Knesset verfügt, die Regierungskoalition, wie mehrere israelische Medien berichteten. Die rechtsreligiöse Regierung von Premierminister Netanjahu verliert damit aber nicht ihre Mehrheit im Parlament.
Weitere Verhandlungen während Waffenruhe
Über ein Abkommen für ein Ende des Krieges wollen die Konfliktparteien während der Waffenruhe verhandeln. Netanjahu drohte der Hamas mit einer Intensivierung des Krieges, sollte sie sich nicht an die Vereinbarungen halten. Dafür habe er auch die Rückendeckung von US-Präsident Biden und dessen designiertem Nachfolger Trump erhalten, betonte Netanjahu in einer Videoerklärung. Die Hamas sicherte am Abend die Einhaltung der Waffenruhevereinbarung im Gazastreifen mit Israel zu. Hamas-Sprecher Obaida sagte in einer TV-Ansprache, die Hamas sei bestrebt, alle Bedingungen und Phasen des Abkommens zum Erfolg zu führen.
Diese Nachricht wurde am 19.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.