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Flugzeugabsturz in Russland
Wagner-Chef Prigoschin laut Luftfahrtbehörde und nahestehendem Telegram-Kanal tot

Zwei Monate nach der Revolte der russischen Privatarmee Wagner ist deren Anführer Prigoschin offenbar bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen.

    Auf einer Wiese liegen Trümmerteile, aus denen Rauch und Flammen schlagen.
    Dieses Foto, das über Telegram bzw. die russische staatliche Agentur Tass verbreitet wurde, soll die Absturzstelle in der Region Twer nördlich von Moskau zeigen. (picture alliance / AA / Wagner Telegram Account)
    Sowohl Prigoschin als auch dessen Stellvertreter Utkin seien an Bord des nördlich von Moskau abgestürzten Privatflugzeugs gewesen, berichteten mehrere Nachrichtenagenturen unter Berufung auf die russische Luftfahrtbehörde Rosawiazija. Alle zehn Menschen an Bord seien getötet worden. Zuvor hatte auch der Wagner-nahe Telegram-Kanal Grey Zone den Tod Prigoschins gemeldet. Der Privatjet vom Typ Embraer Legacy war auf dem Weg von Moskau nach Sankt Petersburg, wo die Gruppe Wagner ihren Sitz hat. Berichten zufolge soll zeitgleich ein zweites Wagner-Flugzeug gestartet und später bei Moskau gelandet sein.
    Die Kämpfer der Privatarmee haben im vergangenen Jahr eine tragende Rolle bei Russlands Krieg in der Ukraine gespielt. Dabei spitzte sich ein Streit zwischen Prigoschin und der Armeeführung immer weiter zu. Vor zwei Monaten fuhr ein Wagner-Konvoi auf Moskau zu und lieferte sich Kämpfe mit russischen Truppen, bis Prigoschin die Revolte überraschend stoppte. Anschließend erklärte er sich bereit, ins Exil zu gehen, kehrte jedoch kurz darauf nach Russland zurück.
    Diese Nachricht wurde am 24.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.