Ein Sieg der Partei des derzeitigen Präsidenten, Petro Poroschenko, sei ziemlich sicher, sagte Juri Durkot im Deutschlandfunk. Es handele sich um ein ukrainisches Phänomen, dass einige Wähler immer für die bestehende Macht votierten - davon profitiere der Poroschenko-Block. Die Partei liege in den Umfragen bei etwa 30 Prozent und habe einen deutlichen Vorsprung, so der Journalist. Dabei existiere die Partei "Solidarität" nur auf dem Papier und hätte ohne den Namen Poroschenko nicht gewinnen können.
Wähler kritisieren Korruption und Oligarchen
Ein zu hoher Wahlsieg des Präsidenten könne jedoch die Demokratie gefährden. In der ukrainischen Verfassung sei der Präsident ohnehin eine sehr starke Figur, sagte Durkot im Deutschlandfunk. Poroschenko habe jedoch "immer noch nichts gemacht", obwohl er seit Juni im Amt ist. Hauptkritikpunkt der ukrainischen Bevölkerung sei der nicht vorankommende Kampf gegen die Korruption. Politiker, die in Korruptionsgeschäfte verwickelt sind, seien nicht zur Verantwortung gezogen worden oder untergetaucht. Zudem kritisierten die Wähler, dass nach wie vor Oligarchen die Politik bestimmen.
Im Hinblick auf die vom Bürgerkrieg zerrüttete Region Donbass sagte Durkot, das Wählerkomitee schätze, dass dort etwa zwei Millionen Menschen ihre Stimme nicht abgeben könnten. "Das ist eine Situation, die zu denken gibt", so der Journalist im DLF.
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