Die ägyptischen Nationaldemokratischen Partei war vor drei Jahren aufgelöst worden, nachdem Mubarak im Februar 2011 bei einem Volksaufstand gestürzt wurde.
Muslimbrüder sollen keine Rolle mehr spielen
In Ägypten wird Ende Mai ein neuer Präsident gewählt. Der ehemalige Armeechef Abdel Fatah al-Sisi gilt als aussichtsreichster Kandidat. Der 59-Jährige hat im Juli 2013 Mohammed Mursi gestürzt, den ersten frei gewählten Präsidenten Ägyptens.
Seitdem geht die vom Militär gestützte Übergangsregierung massiv gegen Mursis Anhänger vor. Seine Muslimbruderschaft, die alle Wahlen seit dem Sturz Mubaraks gewonnen hatte, wurde verboten. In seinem ersten TV-Interview nach der Bekanntgabe seiner Präsidentschaftskandidatur erklärte al-Sisi, dass er im Falle seiner Wahl dafür sorgen wolle, dass die Muslimbruderschaft keine Rolle mehr im Land spiele.
Ideologie der Bruderschaft zurückgewiesen
Die Bruderschaft sei "am Ende", sagt al-Sisi. Und er werde nicht zulassen, dass sie wiederkehre. Die Ägypter hätten die Ideologie der Gruppe zurückgewiesen. Al-Sisi versicherte gleichzeitig, dass die Armee "keine Rolle dabei spielen wird, Ägypten zu regieren."
Das ägyptische Militär hatte Mursi vertrieben. Bei den folgenden Protesten seiner Unterstützer wurden mehr als 1400 Menschen getötet. Mursis Muslimbruderschaft wurde darauf verboten und ihre Anführer festgenommen. In Schnellverfahren wurden mittlerweile hunderte Muslimbrüder zum Tode oder zu langen Haftstrafen verurteilt. Bei der Präsidentschaftswahl am 26. und 27. Mai treten nur zwei Kandidaten an: Al-Sisi und der Linkspolitiker Hamdeen Sabbahi.
(tzi/sima)