Mit Spannung wird in Nigeria das Ergebnis der Parlaments- und Präsidentschaftswahlen vom Wochenende erwartet. Die Wahlkommission kündigte am Abend an, sie wolle heute erste Zahlen bekannt geben. Die Beteiligung sei hoch gewesen. Gestern musste die Wahl allerdings in vielen Bezirken nachgeholt werden, weil es zuvor zu technischen Pannen gekommen war.
Zudem war es vor allem im Nordosten des Landes zu tödlichen Angriffen auf Wähler, mutmaßlich durch die Terrorgruppe Boko Haram, gekommen.
Machtwechsel sei nicht auszuschließen
Dennoch bescheinigten Internationale Beobachter Nigeria einen positiven Wahlverlauf. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon teilte mit, die Wahl sei weitestgehend friedlich und ordentlich verlaufen.
Dem stimmen die Nachbarstaaten zu: Der Vorsitzende der Westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas, John Kufuor, nannte die Abstimmung einigermaßen friedlich und glaubwürdig. Doch die ersten Konflikte über die Gültigkeit des Ergebnisses deuteten sich gestern schon an. Im Bundesstaat Rivers demonstrierten Anhänger der Opposition gegen Anhänger der Regierung. Der Governeur von Rivers sagte, er werde das Wahlergebnis nicht akzeptieren.
Beobachter halten einen knappen Ausgang für wahrscheinlich. Ein Machtwechsel sei nicht auszuschließen. Nach drei Anläufen könnte es dem ehemaligen Militärmachthaber Muhammadu Buhari gelingen, auf demokratische Weise an die Macht zu kommen. Amtsinhaber Goodluck Jonathan stand zuletzt wegen der schlechten Sicherheitslage und der ausufernden Korruption massiv in der Kritik.