Am besten sei die Kombination zwischen griffigen Slogan und einem entsprechenden Bildmotiv. Am schlechtesten funktionierten Textplakate, die keine Bilder, sondern nur Textinformationen beinhalten, erläuterte Kommunikationswissenschaftlerin Stephanie Geise. "Das Plakat ist ein Medium der Schnellkommunikation. Durchschnittlich wird ein Plakat ca. zwei Sekunden betrachtet und innerhalb dieser zwei Sekunden ist es wichtig, dass man nicht gleich Irritationen beim Wähler auslöst."
Man müsse sich in den Rezipienten hineinversetzen und einen klaren, einfachen, nicht zu langen Text auf das Wahlplakat setzen, der auch gut leserlich ist. "Das Bildmotiv wird drei bis viermal so lange betrachtet wie der Text. Deshalb ist es wichtig, dass Text und Bild eine einheitliche Botschaft übersenden, die sich inhaltlich ergänzt." Selbst politische Inhalte und sogar Politikernamen können so übermittelt werden: "Empirische Studien zeigen, dass Menschen aus Wahlplakaten diese Informationen lernen."
Welchen Einfluss Wahlplakate heute noch haben, hänge von dem jeweiligen Land ab. "In Amerika spielen sie kaum noch eine Rolle. Da ist das Wahlplakat seit der Einführung der Fernsehspots vollkommen bedeutungslos." In vielen europäischen Ländern spiele das Plakat dagegen weiterhin eine große, zentrale Rolle.
Das vollständige Gespräch können Sie mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.