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Wahlkampfthema Asyl
"Die Strategie der CSU scheint sich nicht zu bewähren"

Der Wahlforscher Thorsten Faas wundert sich darüber, dass die CSU das Thema Migration in den Vordergrund ihres Landtagswahlkampfs stellt. Wenn ein Zusammenhang zwischen einem politischen Vorschlag und einer Wahl offenkundig sei, fänden Wähler das nicht glaubwürdig, sagte Faas im Dlf.

Thorsten Faas im Gespräch mit Johanna Herzing |
    Thorsten Faas, Politikwissenschaftler an der FU Berlin.
    Politikwissenschaftler und Wahlforscher Thorsten Faas ist Professor im Bereich "Politische Soziologie der Bundesrepublik Deutschland" am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin (picture alliance / dpa / privat / Thorsten Faas)
    Der Schock der Bundestagswahl mit dem für die CSU schlechten Ergebnis wirke bis heute nach in der Partei, so Faas. Doch gerade nach dieser Erfahrung sei es überraschend, dass die CSU sich diesmal aus eigenen Stücken entschieden habe, mit dem Thema Asyl Wahlkampf zu machen. Denn auch vor der Bundestagswahl sei die Zuwanderung in den Vordergrund gerückt - mit der Konsequenz, dass die Union auf der Zielgeraden an Zustimmung verloren habe, während die AfD in der Wählergunst gestiegen sei. Auch jetzt bestätigten Umfragen erneut dieses Muster, sagte der Wahlforscher. Gleichzeitig sei die Hochphase der Migration vorüber, und es gebe wenig Anlass zu glauben, dass immer mehr Flüchtlinge nach Deutschland kämen und die Zuwanderung nicht mehr kontrolliert werden könne.
    "Eine Fehlkalkulation"
    Nach Ansicht von Faas hätte die CSU viele Möglichkeiten gehabt, im Landtagswahlkampf beispielsweise ihre wirtschaftlichen Erfolge in Bayern herauszustellen und sich dadurch in ein positives Licht zu rücken. "Den Weg wollte man offenbar nicht gehen, weil man an der Basis ein Murren, eine Ängstlichkeit wahrnimmt, auf die man reagieren musste aus eigener Sicht", so Faas. "Eine Fehlkalkulation der CSU."
    Das vollständige Gespräch mit Thorsten Faas können Sie in unserer Mediathek nachhören.