Studie der Uni Hohenheim
Wahlprogramme erneut oft zu unverständlich und abstrakt

Die Programme der Parteien für die Bundestagswahl sind nach einer Studie wieder zu unverständlich und abstrakt formuliert. Das Programm der Union schneidet dabei am besten ab, das der AfD am schlechtesten.

    Wahlplakate der etablierten Parteien CDU, AfD, Bündnis 90/Die Grünen, SPD und FDP hängen im Frankfurter Nordwesten an mehreren Laternenmasten.
    Die Wahlprogramme sind laut einer Studie erneut oft unverständlich und kompliziert. (picture alliance / greatif / Florian Gaul)
    Das Portal "tagesschau.de" zitiert aus einer Untersuchung der Universität Hohenheim. Demnach liegt die Verständlichkeit auf einer Skala von null bis 20 bei einem durchschnittlichen Wert von 7,3. Hürden für die Verständlichkeit sind lange Sätze, Fachbegriffe und lange, zusammengesetzte Wörter. So verwendet die FDP die meisten Fremdwörter, während es beim BSW mit fast 70 Wörtern die längsten Sätze gibt. Das Wahlprogramm von CDU/CSU ist demnach formal am verständlichsten und erreicht 10,5 Punkte auf der Skala. Auch im Vergleich aller Wahlprogramme seit 1949 bleibt die Union vorn.

    Inhalt wichtiger als formale Verständlichkeit

    Einer der Autoren der Studie, der Kommunikationswissenschaftler Frank Bretschneider, sagte, die Parteien verschenkten eine Chance, ihre Positionen für Laien verständlich zu beschreiben. Dabei könne nur überzeugen, wer auch verstanden werde. Für deutlich wichtiger als die Verständlichkeit halten die Forscher indes den Inhalt der Wahlprogramme. "Unfug" werde nicht dadurch richtig, dass er formal verständlich formuliert sei.
    Untersucht wurden die Programme von CDU/CSU, SPD, FDP, Grünen, Linkspartei, AfD und BSW. Schon vor der Europawahl 2024 hatte die Universität Hohenheim beklagt, die Programme seien kaum zu verstehen.
    Diese Nachricht wurde am 28.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.