Mehr als 700 Hektar Wald standen nach Behördenangaben Mitte der Woche in Karelien im europäischen Norden Russlands in Flammen. Doch in Wirklichkeit sei die Fläche mehr als zehn mal so groß, sagt Alexander Markovskij, Umweltschützer aus Petrozavodzsk in Karelien.
"Karelien brennt nicht einfach nur, es brennt schrecklich. Unabhängigen Angaben zufolge stehen mehr als 10.000 Hektar in Flammen. Die Brandschutzbehörden kämpfen seit Tagen erfolglos dagegen an. Es gibt Gerangel um die Zuständigkeiten. Wir stehen in Karelien vor einer Katastrophe."
Auch im fernen Osten brennen Wälder: in Jakutien sowie auf der Halbinsel Kamtschatka. Siedlungen sind bisher nicht bedroht.
In den Problemregionen der vergangenen Sommer ist die Lage dagegen bisher entspannt. Aleksander Dubynin vom Umweltzentrum Novosibirsk warnt allerdings:
"Ich glaube, wir haben bisher einfach Glück. In Sibirien hat es in diesem Frühjahr viel geregnet, und es war kühl. Allein deshalb wurden wir verschont. Wenn es erst mal brennt, wird es auch bei uns schwer sein, die Feuer zu löschen."
Nach wie vor habe Russland viel zu wenig Waldhüter und viel zu wenig Geld für die Luftüberwachung, kritisieren Umweltschützer. So blieben Brandherde oft zu lange unentdeckt. Doch es gäbe auch Fortschritte, lobt die Umweltorganisation Greenpeace. So bereitet die russische Regierung ein Gesetz vor, dass es verbietet, Felder abzubrennen. Daraus waren oft Waldbrände entstanden. Michail Krejndlin, Forstexperte von Greenpeace:
"Die Leute befolgen diese Anordnung bereits. Auch deshalb brennt weniger Wald in diesem Jahr."
Aleksander Dubynin aus Sibirien ergänzt:
"Zumindest in unserer Gegend bemühen sich die Behörden, Brände zu verhindern. Bei uns wurden zahlreiche Türme mit Videokameras errichtet, um Brandherde früh zu erkennen."
In Russland brennen oft nicht nur Wälder, sondern vor allem auch Torffelder. Im Sommer 2010 zog der beißende Rauch buchstäblich bis in den Kreml. Torfbrände sind besonders schwer zu löschen, weil sie unter der Erdoberfläche weiter schwelen. Die Behörden haben deshalb den Forderungen von Experten nachgegeben und begonnen, die riesigen Torffelder zu fluten. Sümpfe wie vor 90 Jahren sollen wieder entstehen. In das Mammutprogramm flossen umgerechnet 70 Millionen Euro. Die Behörden meldeten diese Woche, die Arbeiten seien fast abgeschlossen. Und sie versprachen: Eine Situation wie vor drei Jahren werde sich nicht wiederholen. Forstexperte Krejndlin hat da aber seine Zweifel.
"Leider ist bei dem Programm viel Korruption im Spiel. An einigen Orten läuft die Arbeit gut. Aber teilweise werden Flächen geflutet, die nie gebrannt haben – nur, weil sie einfach zu erreichen sind."
Iwan Blokow, Direktor von Greenpeace Russland, warnt:
"Was 2010 im Moskauer Umland passiert ist, wird sich in den nächsten Jahren mit Sicherheit wiederholen. Denn es ist nicht nur so, dass unser Forstwesen und der Brandschutz Mängel aufweisen. Dazu kommt noch der Klimawandel. Moskau wird garantiert irgendwann wieder im Rauch versinken."
"Karelien brennt nicht einfach nur, es brennt schrecklich. Unabhängigen Angaben zufolge stehen mehr als 10.000 Hektar in Flammen. Die Brandschutzbehörden kämpfen seit Tagen erfolglos dagegen an. Es gibt Gerangel um die Zuständigkeiten. Wir stehen in Karelien vor einer Katastrophe."
Auch im fernen Osten brennen Wälder: in Jakutien sowie auf der Halbinsel Kamtschatka. Siedlungen sind bisher nicht bedroht.
In den Problemregionen der vergangenen Sommer ist die Lage dagegen bisher entspannt. Aleksander Dubynin vom Umweltzentrum Novosibirsk warnt allerdings:
"Ich glaube, wir haben bisher einfach Glück. In Sibirien hat es in diesem Frühjahr viel geregnet, und es war kühl. Allein deshalb wurden wir verschont. Wenn es erst mal brennt, wird es auch bei uns schwer sein, die Feuer zu löschen."
Nach wie vor habe Russland viel zu wenig Waldhüter und viel zu wenig Geld für die Luftüberwachung, kritisieren Umweltschützer. So blieben Brandherde oft zu lange unentdeckt. Doch es gäbe auch Fortschritte, lobt die Umweltorganisation Greenpeace. So bereitet die russische Regierung ein Gesetz vor, dass es verbietet, Felder abzubrennen. Daraus waren oft Waldbrände entstanden. Michail Krejndlin, Forstexperte von Greenpeace:
"Die Leute befolgen diese Anordnung bereits. Auch deshalb brennt weniger Wald in diesem Jahr."
Aleksander Dubynin aus Sibirien ergänzt:
"Zumindest in unserer Gegend bemühen sich die Behörden, Brände zu verhindern. Bei uns wurden zahlreiche Türme mit Videokameras errichtet, um Brandherde früh zu erkennen."
In Russland brennen oft nicht nur Wälder, sondern vor allem auch Torffelder. Im Sommer 2010 zog der beißende Rauch buchstäblich bis in den Kreml. Torfbrände sind besonders schwer zu löschen, weil sie unter der Erdoberfläche weiter schwelen. Die Behörden haben deshalb den Forderungen von Experten nachgegeben und begonnen, die riesigen Torffelder zu fluten. Sümpfe wie vor 90 Jahren sollen wieder entstehen. In das Mammutprogramm flossen umgerechnet 70 Millionen Euro. Die Behörden meldeten diese Woche, die Arbeiten seien fast abgeschlossen. Und sie versprachen: Eine Situation wie vor drei Jahren werde sich nicht wiederholen. Forstexperte Krejndlin hat da aber seine Zweifel.
"Leider ist bei dem Programm viel Korruption im Spiel. An einigen Orten läuft die Arbeit gut. Aber teilweise werden Flächen geflutet, die nie gebrannt haben – nur, weil sie einfach zu erreichen sind."
Iwan Blokow, Direktor von Greenpeace Russland, warnt:
"Was 2010 im Moskauer Umland passiert ist, wird sich in den nächsten Jahren mit Sicherheit wiederholen. Denn es ist nicht nur so, dass unser Forstwesen und der Brandschutz Mängel aufweisen. Dazu kommt noch der Klimawandel. Moskau wird garantiert irgendwann wieder im Rauch versinken."