Den Ruf des Waldkauzes kennt der Mensch wahrscheinlich vor allem aus dem Fernsehen. Nämlich immer dann, wenn es beispielsweise in Krimis etwas düster und unheimlich wird - und die Szene in dunklen Ecken eines Waldes spielt. Der Naturschutzbund Deutschland, kurz Nabu, und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern haben den Waldkauz stellvertretend für alle heimischen Eulenarten zum Vogel des Jahres 2017 gekürt.
Noch zehn Eulenarten gibt es hierzulande
Insgesamt gibt hierzulande noch zehn Eulenarten - und der Waldkauz ist die häufigste Art aus der Familie dieser Nachtjäger, sagt Lars Lachmann, der Vogelschutzexperte des Naturschutzbundes. Ein etwas scheuer Vogel - denn man tagsüber kaum zu sehen bekommt:
"Er ist, wenn man ihn denn mal sieht, ein nett aussehender Geselle. Das liegt vor allem daran, dass er relativ große, runde und schwarze Knopfaugen hat. In seinem grauen Gesichtsschleier und er hat auch einen kleinen gelben Hackenschnabel darunter. Der Waldkauz sieht also ganz knuffig aus.
"Er ist, wenn man ihn denn mal sieht, ein nett aussehender Geselle. Das liegt vor allem daran, dass er relativ große, runde und schwarze Knopfaugen hat. In seinem grauen Gesichtsschleier und er hat auch einen kleinen gelben Hackenschnabel darunter. Der Waldkauz sieht also ganz knuffig aus.
Ansonsten zeichnet er sich dadurch aus, dass er einen doch großen und runden Kopf hat - und zwar ohne Federohren. Viele andere Eulen haben diese ja - die haben aber nichts mit richtigen Ohren zu tun. Der Waldkauz jedenfalls - wie alle Käuze - hat keine Federohren."
Nabu will auch für den Erhalt alter Bäume werben
Zudem könne er sich mit seinem rindenfarbigen Gefieder sehr gut tarnen. Die Bezeichnung Kauz ist übrigens eine Besonderheit in Europa. In anderen Ländern werde nicht zwischen Kauz und Eule unterschieden. Mit der Auszeichnung will der Nabu auch für den Erhalt alter Bäume im Wald oder in Parkanlagen werben. Denn - der Name sagt es - das Hauptverbreitungsgebiet ist der Wald.
"Allerdings darf man sich das nicht so vorstellen, dass der Waldkauz immer mitten im hintersten Winkel eines Waldes zu Hause ist. Es ist ein Vogel, der auch Freiflächen braucht, um dort seine Beute - viele Mäuse - jagen zu können. Deswegen mag er Wälder mit Lichtungen sehr gern. Und entsprechend kann er bei uns auch im menschlichen Siedlungsraum leben. Gebiete, in denen große Bäume vorhanden sind, mit großen Baumhöhlen, in denen er brüten kann."
"Allerdings darf man sich das nicht so vorstellen, dass der Waldkauz immer mitten im hintersten Winkel eines Waldes zu Hause ist. Es ist ein Vogel, der auch Freiflächen braucht, um dort seine Beute - viele Mäuse - jagen zu können. Deswegen mag er Wälder mit Lichtungen sehr gern. Und entsprechend kann er bei uns auch im menschlichen Siedlungsraum leben. Gebiete, in denen große Bäume vorhanden sind, mit großen Baumhöhlen, in denen er brüten kann."
In Deutschland gibt es derzeit bis zu 75.000 Brutpaare. Ein Bestand, der sich in den vergangenen Jahrzehnten erfreulicherweise wieder stabilisiert hat. Der Bruterfolg sei jedoch ohne die Erhaltung der Lebensräume deutlich gefährdet, sagt Nabu-Vogelschutzexperte Lars Lachmann.
Eulen wurden jahrhundertelang gejagt
Zu eintönige Wälder oder das Fällen alter Höhlenbäume, etwa auf Friedhöfen, sollten deshalb vermieden werden. Doch generell sei die Bestandsentwicklung erfreulich. Das sei vor vierzig Jahren noch anders gewesen:
"Denn Eulen waren auch als sozusagen Nachtgreifvögel verschrien. Sie wurden jahrhundertelang oft gejagt. Sie hatten deshalb relativ kleine Bestände. Hinzu kam noch die sogenannte DDT-Krise. Hier geht es um Insektenschutzmittel. Das hat bei großen Vogelarten dazu geführt, dass die Vögel nur noch Eier mit sehr dünner Schale gelegt haben. Beim Bebrüten sind viele Eier deshalb auch kaputt gegangen."
Somit steht der Waldkauz als positives Beispiel für den Naturschutz in Deutschland. Man könne einer Gefahr durch schädliche Chemikalien auch durch Verbote bestimmter Stoffe begegnen, sagt Lars Lachmann. Der Naturschutzbund hofft natürlich, dass die Auszeichnung zum Vogel des Jahres 2017 auf ein generelles Interesse stößt.
Man werde im kommenden Jahr auch Nachtwanderungen, etwa für Schulklassen, anbieten, um auf die Besonderheiten der Tier- und Pflanzenwelt hinzuweisen. Und wer Glück hat, kann ihn dann hören, den Ruf des Waldkauzes.