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Walfisch-Effekt und fliegende Schiffe

Eine Technik, die einmal etabliert ist, hat eine ausgeprägte Beharrungs-Tendenz. Seit rund 125 Jahren gibt es den Verbrennungsmotor im Auto, und Alternativen haben praktisch keine Chance. Der Wankelmotor etwa ist so gut wie vergessen, die Zukunft der Brennstoffzelle steht in den Sternen.

Matthias Hennies |
    Ähnlich bei der Schiffsschraube: 1836 erfunden, sitzt der Propeller bis heute fast unter jedem Schiff - außer man steigt in ein Segelboot. Auch Tragflügelboote werden von Propellern angetrieben, und selbst das Hovercraft, das Luftkissenschiff, soll in Zukunft von konventionellen Schiffsschrauben beschleunigt werden. Dabei hat das Prinzip "Propeller" durchaus seine Nachteile: Seit einigen Jahren werden die Schiffe erheblich schneller - manche Fähren pflügen bereits mit 40 Knoten durch die See, also gut 70 Stundenkilometern. Dabei nimmt der Verschleiß am Propeller aber eklatant zu, die gefürchtete "Kavitation", denn die Schrauben müssen sich immer schneller drehen. Ist das wirklich effizient? Die kleine Scheibe schiebt schließlich einen haushohen Pott vorwärts! Doch die großen Werften arbeiten kaum an grundlegenden Neuerungen. Das Risiko ist groß, der Kostendruck durch die Konkurrenz aus Übersee hoch, und die Branche hielt schon immer auf Tradition. Daher entwickelt sich das Neue in Nischen. Wenige unabhängige, kleine Firmen suchen nach einer Konkurrenz zum Propeller: Die Sendung von Matthias Hennies führt Sie dorthin, wo der Walfisch-Effekt das Wasser verwirbelt und Schiffe fliegen.