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„Walküre“ in frühen Einspielungen
Schauriger Geniestreich

Vor 150 Jahren wurde die „Walküre“ von Richard Wagner in München uraufgeführt. In wichtigen historischen Aufnahmen geht unser Autor auf Spurensuche nach dem Zündstoff, der seit jeher die Gemüter des Publikums erhitzt.

Am Mikrofon: Christoph Vratz |
    Eine nackte Frau mit Speer und Helm sitzt vor einer wilden Landschaft am stürmischen Meer auf einem Pferd.
    Diese alte Postkarte zeigt die Walküre in einer Zeichnung von Erwin Braune, der sich dafür von Wagners Oper inspirieren ließ. (imago images / alimdi)
    Nach dem "Rheingold" nimmt die "Walküre" als zweite Oper im "Ring" von Richard Wagner Fahrt auf. Im Fokus steht die Liebe eines Geschwisterpaares, Siegmund und Sieglinde. Diese Liaison birgt reichlich Zündstoff, das Geflecht aus Machtinteressen und Intrigen verdichtet sich. Kein Wunder, dass sich die Gemüter des Publikums seit der Münchner Uraufführung vor 150 Jahren erhitzt haben, als Geniestreich bejubelt von den einen, verschrien von anderen. Das wohl früheste Tondokument ist ein Mitschnitt des 1. Akts unter Bruno Walter von 1935. Der legendäre Tenor Lauritz Melchior sang nicht nur bei dieser Aufführung, sondern ist auch in weiteren zentralen Aufnahmen zu hören. Und auch aus Bayreuth gibt es frühe Mitschnitte, die bis heute von exemplarischer Gültigkeit sind.