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Wallraf-Richartz-Museum: "Es war einmal in Amerika"
300 Jahre US-amerikanische Kunst

Von der Kolonialzeit bis zum abstrakten Expressionismus, von George Washington bis Jackson Pollock. 130 Leihgaben aus großen Museen weltweit sind in der opulenten Schau im Kölner Wallraf-Richartz-Museum zu sehen, aber etwas Wesentliches haben die Ausstellungsmacher vergessen.

Anja Reinhardt im Gespräch mit Maja Ellmenreich |
    Das Gemälde "Hodgkin’s House" von Edward Hopper von 1928, Öl auf Leinwand.
    Edward Hopper malte 1928 "Hodgkin’s House" (© Artists Rights Society (ARS), Foto: Adam Reich Photography)
    "Was ist die amerikanische Identität" – dieser Frage möchte die Ausstellung nachgehen, und wie Künstler diese Identität heraufbeschworen oder begründet haben.
    Die amerikanische Unabhängigkeitserklärung markiert den Beginn dieser Identitätssuche, dieses Ereignis wurde auch künstlerisch umgesetzt, allerdings lägen die ästhetischen Vorbilder ganz klar noch in Europa.
    Genuin amerikanisches finde sich allenfalls rudimentär, etwa in leichten Verwischungen im Porträt George Washingtons, so Anja Reinhardt.
    Die künstlerischen Beziehungen zu Europa seien ungleich stärker, und zeigten sich durch die Jahrhunderte und Epochen hinweg, etwa bei der mit Edward Degas befreundeten Malerin Mary Cassett.
    "Und da erkennt man die künstlerische Freundschaft ganz klar in ihren Bildern, das ist auch die Sprache von Edgar Degas."
    Ein einseitiger Blick auf die Kunstgeschichte des Landes
    In der Ausstellung seien auch Werke der amerikanischern Ureinwohner vertreten, Kunsthandwerk wie feinbestickte Taschen, verzierte Kleider, Figuren; aber so schön diese Gegenstände auch seien, findet Anja Reinhardt diese Auswahl problematisch.
    "Das ist nicht alles, was von den Native Americans kommt. Es gibt durchaus Malerei der Native Americans, die später anfängt aber komplett ausgeblendet wird."
    Es sei der Ausstellung anzukreiden, das sie es versäumt habe, dieses Kapitel US-amerikanischer Kunstgeschichte ausführlicher zu beleuchten und den eurozentrischen Blick zu weiten; im Großen und Ganzen, so der Eindruck, werde die Kunst weißer Männer und einiger Frauen gezeigt.