Mit Bologna begann die Karriere, in Bologna endet auch das Programm der fünftägigen Bussi-Kreuzfahrt, die im Oktober stattfinden wird.
Marco Michael Wanda:
"Ich werde Mahnwache halten über der Schiffsschraube, weil ich gelesen hab, dass viele Leute sich umbringen auf Kreuzfahrten, so, das letzte Mal noch Luxus genießen und dann in die Schiffsschraube stürzen."
"Ich werde Mahnwache halten über der Schiffsschraube, weil ich gelesen hab, dass viele Leute sich umbringen auf Kreuzfahrten, so, das letzte Mal noch Luxus genießen und dann in die Schiffsschraube stürzen."
Erst mal ein paar morbide Klischees, das passt zum Wiener Image: Wie soll sich Marco Michael Wanda auch den Wechsel von der großen Bühne ins Kreuzfahrt-Milieu vorstellen, wenn das Konzert in der Wiener Stadthalle beim Interview gerade erst zwei Tage zurückliegt? Da bleiben nur Spekulationen und Assoziationen.
Wanda:
"Teil unserer Berufung ist es auch, den jeweiligen Lebensraum zu nutzen, um Musik zu machen. Ich glaube, dass dieses dauernde Gewippe, die leichte Seekrankheit sich gut auf Melodiefindung auswirkt."
"Teil unserer Berufung ist es auch, den jeweiligen Lebensraum zu nutzen, um Musik zu machen. Ich glaube, dass dieses dauernde Gewippe, die leichte Seekrankheit sich gut auf Melodiefindung auswirkt."
Wanda:
"Ich war noch nie auf einer Kreuzfahrt, ich freu mich sehr – ich hab eine Columbo-Folge geliebt, 'Traumschiff des Todes' hieß die."
Musikalischer Egotrip
Eine Reiseveranstalterin hatte die Idee zur Kreuzfahrt und wandte sich damit an Wandas Manager Stefan Redelsteiner. Dessen Geschäftssinn begleitete die Band bei ihrem Aufstieg. Und dazu gehört auch, dass nicht nur das Geld zählt.
Stefan Redelsteiner:
"Es geht nicht ums Geld, was eigentlich untypisch ist für einen Manager, ich hab einfach die Idee cool gefunden – eigentlich ist es ein ziemlicher Egotrip von mir, hier kann ich das kombinieren, was ich immer wollte, meine Lieblingsmusik hören, Geld verdienen, auch wenn es weniger ist als bei einem regulären Konzert, und eine Kreuzfahrt machen!"
"Es geht nicht ums Geld, was eigentlich untypisch ist für einen Manager, ich hab einfach die Idee cool gefunden – eigentlich ist es ein ziemlicher Egotrip von mir, hier kann ich das kombinieren, was ich immer wollte, meine Lieblingsmusik hören, Geld verdienen, auch wenn es weniger ist als bei einem regulären Konzert, und eine Kreuzfahrt machen!"
Zur Musik, die ihm gefällt, zählt der Manager von Wanda auch im Ausland noch weniger bekannte Acts wie Fuzzman und die Singing Rebels.
Auch "der Nino aus Wien" wird auf der "Bussi Kreuzfahrt" in den Genuss eines Urlaubs kommen, den er trotz Angeboten beim Discounter dann doch nie gebucht hat.
Nino: "Wir waren alle noch nie auf einer Kreuzfahrt, ich überleg's jedes Jahr, Hofer Reisen, eine Kreuzfahrt zu buchen, für 800 Euro, aber es ist mir immer zu viel…"
Nun passt alles zusammen: Tatsächlich zufällig hatte der "Nino aus Wien", so der komplette Künstlername, bereits ein kleines Album mit dem Titel "Adria" aufgenommen.
In Wien wurde der Singer-Songwriter schon einige Zeit vor Wanda berühmt. Wie Marco Michael Wanda spielt Nino in seinen Texten mit dem Wiener Idiom und der österreichischen Poptradition, und schreckt nicht vor Manierismen zurück.
Wiener Bohème
Als Thema haben sie das Leben als Wiener Bohemiens gemeinsam.
Während aber Wanda die großen Gesten der Rockmusik bedienen, ist Nino mehr der Poet.
Nino: "Ja. Ich kann halt keine Refrains schreiben, deshalb wird’s wahrscheinlich nie so groß werden. Aber ich leb' ganz gut mit dem was ich da mach, deswegen werde ich's weiter machen."
Grundsätzlich vertragen sich die Künstleregos der Wiener Bohemiens Marco und Nino sehr gut, und dass es ihnen an Bord zu eng wird, ist auch unwahrscheinlich: Die "Bussi Kreuzfahrt" füllt nur einen Teil eines Schiffs mit über 4000 Passagieren. Fix sind Konzerte aller Acts an Bord sowie Autogrammstunden, erklärt Stefan Redelsteiner – wie weit sich die Künstler sonst unters Volk mischen, sieht man dann ja.
Wanda: "Ich seh' es so: Ich werd mit Sonnenbrillen um sechs in der Früh am Flügel sitzen, high auf chinesischem Opium, und der Nino liegt am Flügel und singt Jazzstandards!"