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War Silvana Koch-Mehrin zu liberal mit ihrer Doktorarbeit?

Nach Plagiatsvorwürfen gegen die Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Silvana Koch-Mehrin (FDP), nimmt die Uni deren Dissertation genau unter die Lupe.

Von Martin Gärtner |
    Nicht nur die Universität, auch die Staatsanwaltschaft Heidelberg befasst sich inzwischen mit den Vorwürfen. Man prüfe, ob gegen Silvana Koch-Mehrin wegen Urheberrechtsverletzungen ermittelt werden muss, sagte eine Sprecherin der Behörde. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob mögliche Verstöße bereits verjährt sind. Bei der Frage, ob überhaupt abgeschrieben worden ist, will die Staatsanwaltschaft die Ergebnisse der Universität Heidelberg abwarten.

    Die Uni hatte am Montag schnell reagiert, als ihr die Vorwürfe telefonisch gemeldet worden waren. Schon am gestrigen Dienstag wurde damit begonnen, die Anschuldigungen aufzuklären. Das ist auch im Interesse der FDP-Politikerin, sagt die Sprecherin der Universität Heidelberg, Marietta Fuhrmann-Koch:

    Der fünfköpfige Promotionsausschuss der Philosophischen Fakultät unter der Leitung von Dekan Manfred Berg hat sich gestern getroffen und den 227 Seiten starken Text untereinander aufgeteilt. Seit gestern Abend wird gelesen und verglichen. Auch der Doktorvater soll befragt werden. Das ist derzeit nicht möglich, denn der Historiker und ehemalige Rektor der Uni Heidelberg. Professor Volker Sellin, befindet sich in Helsinki. Heute Nachmittag wird der Fakultätsrat über die Vorwürfe informiert. Das Gremium, in dem Vertreter der Hochschullehrer, der Studenten und der Angestellten der philosophischen Fakultät sitzen, trifft allerdings keine Entscheidungen. Das Auswerten der Doktorarbeit und Einschätzen der Vorwürfe erfolgt ausschließlich durch den Promotionsausschuss. Seine Recherchearbeit wird voraussichtlich bis nach Ostern dauern, schätzt die Sprecherin der Universität, Marietta Fuhrmann-Koch:

    Diese Kommission würde dann gemeinsam mit dem Promotionsausschuss der philosophischen Fakultät darüber zu entscheiden haben, ob Silvana Koch-Mehrin ihren Doktortitel verliert. Doch soweit ist man noch lange nicht Heidelberg. Erst muss die Arbeit über die Lateinische Münzunion ganz akribisch ausgewertet werden. Und auch die anonymen Plagiatsjäger sind noch auf der Suche. Auf ihrer Internetseite könnte die Zahl der mutmaßlichen Plagiatsfundstellen in den nächsten Tagen weiter in die Höhe schnellen.


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