Die angeschlagene Warenhauskette Karstadt steht vor einer umfassenden Sanierung. Der Schritt sei angesichts der wirtschaftlich fehlgeschlagenen Strategie seit 2011 zwingend, teilte das Unternehmen nach einer Sitzung des Aufsichtsrats mit. Die Schließung defizitärer Filialen werde dabei nicht ausgeschlossen. Konkrete Beschlüsse wurden den Angaben zufolge aber noch nicht gefasst.
Das Sanierungskonzept, das das Management dem Aufsichtsrat präsentierte, bestehe aus drei Säulen. Der Ertrag solle gesteigert werden und die Personal- sowie die Sachkosten gesenkt. Das Unternehmen zitierte eine Untersuchung, wonach Wettbewerber mit mehr als 20 Prozent weniger Personal auf vergleichbarer Fläche deutlich erfolgreicher seien. "Solche Wettbewerbsnachteile gilt es auszugleichen."
Nächstes Treffen am 23. Oktober
Die Pläne werden nun den Angaben zufolge mit den Arbeitnehmervertretern und der Gewerkschaft Verdi verhandelt, "um die richtige Balance zwischen Sozialverträglichkeit und wirtschaftlicher Überlebensfähigkeit" zu finden. Der Aufsichtsrat soll am 23. Oktober wieder zusammenkommen. Bis dahin sollen die Mitglieder das Sanierungskonzept des Managements prüfen.
Der österreichische Investor René Benko hatte die rund 80 Warenhäuser im August übernommen. Für Karstadt arbeiten derzeit rund 17.000 Beschäftigte. Die Gewerkschaft Verdi hat Widerstand gegen mögliche harte Einschitte angekündigt.
(hba/ach)