"Der Kreislauf ist integraler Bestandteil unserer körpereigenen Klimaanlage", sagte Predel. Er reguliere u.a. die Durchblutung der Hautorgane. "Er sorgt so dafür, welche Abschnitte mehr oder weniger erwärmt oder auch gekühlt werden." Diese Aufgabe wirke sich belastend aus, weil sie Arbeit für den Kreislauf bedeute.
Hoher energetischer Aufwand
Temperaturschwankungen seien wahrscheinlich belastender als konstante hohe Temperaturen, so der Experte. Das regulative System müsse sich dann besonders dynamisch verhalten. Die Prozesse müssten mit hohem energetischem Aufwand gegenreguliert werden, sagt Predel. Herz- und Kreislaufkranke Menschen tolerierten solche Bedingungen schlechter als gesunde. Studien zeigten, so Predel, dass bereits Schwankungen von fünf Grad Celsius die Herzrhythmus-Störungsgefahr und auch die Herzinfarkt-Gefahr deutlich erhöhten.
Trinkmenge anpassen
Die klassischen Empfehlungen bei Hitze oder Temperaturschwankungen gelten laut Predel weiterhin. Man sollte sich nicht der brütenden Mittagshitze aussetzen. Direkte Sonneneinstrahlung sollte man vermeiden. Dies gilt für alle Menschen. Für ältere Menschen sei insbesondere die Flüssigkeitsregulation schwieriger als für jüngere. Ältere sollten die Trinkmenge anpassen - das aber auch nicht übertreiben, so Hans-Georg Predel. Letzteres könne den Kreislauf zusätzlich belasten. Die normale Trinkmenge liege zwischen 1,5 bis zwei Liter pro Tag. Bei Hitzewellen sei diese Menge um einen halben oder ganzen Liter zu erhöhen. Die beste Strategie sei, wie im Süden eine klassische Siesta einzulegen, um die größte Hitze zu meiden.