Nahost
Warten auf Irans Vergeltungsschlag

Nach den Anschlägen auf zwei hochrangige Hisbollah-Funktionäre in Beirut und Teheran droht der Iran mit Vergeltung. Nach Angaben des Kommandeurs der Revolutionsgarde, General Salami, werden sich daran auch verbündete Milizen beteiligen. Die USA verlegen weitere Kriegsschiffe in die Region.

03.08.2024
    Pro-iranische Hisbollah-Kämpfer bei einer Parade
    Pro-iranische Hisbollah-Kämpfer (Archivbild) (IMAGO / ZUMA Wire / IMAGO / Marwan Naamani)
    Salami sagte laut einem Webportal der Revolutionsgarde, auch Unterstützer Israels müssten mit Angriffen rechnen. Zu den verbündeten Milizen des Irans zählen die Huthi im Jemen und die Hisbollah im Libanon. Iran-treue Kämpfer gibt es zudem im Irak und in Syrien.
    Iran will Hisbollah einbinden
    In einem Schreiben an Hisbollah-Chef Nasrallah kündigte der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarde an, Israel werde für die Tötung von Hamas-Chef Hanija und Hisbollah-Kommandeur Schukr - so wörtlich - einen hohen Preis bezahlen. Israel hat sich zu dem Tod von Hanija bisher nicht geäußert.
    Irans Vertreter bei den Vereinten Nationen kündigte laut einem Medienbericht an, die libanesische Miliz werde Israel auch "in der Tiefe" angreifen und sich "nicht auf militärische Ziele beschränken". Laut einem Artikel der iranischen Zeitung "Kayhan" zählten die israelischen Küstenstädte Tel Aviv und Haifa "zu den Zielen", wie die Nachrichtenagentur afp berichtet.
    Aufruf: Briten und Amerikaner sollen Libanon verlassen
    Die USA und Großbritannien haben ihre Staatsbürger im Libanon aufgefordert, das Land wegen der angespannten Sicherheitslage umgehend zu verlassen. Der britische Außenminister Lammy erklärte, die Lage könne sich "rasch verschlechtern". Die USA verlegen nach Angaben des Pentagons zusätzliche Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge zur Abschreckung in die Region. Die Maßnahmen dienten dem Schutz der US-Truppen vor Ort und des Verbündeten Israel, hieß es. Es handele sich um defensive militärische Fähigkeiten.
    Flugesellschaften stornieren Flüge nach Israel
    Wie die "Jerusalem Post" berichtet, haben die spanischen Fluggesellschaften Air Europa und Iberia ihre Flüge nach Israel bis nächsten Mittwoch, den 7. August, gestrichen. Zuvor habe auch die Billigfluggesellschaft Iberia Express ihre Flüge nach Israel für Sonntag und Montag gestrichen.
    Diese Nachricht wurde am 03.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.