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Was die Insolvenz der Signa Holding des Unternehmers René Benko bedeutet und wie es nun weitergehen könnte

Die finanziell angeschlagene Signa Holding des österreichischen Unternehmers Benko hat Insolvenz angekündigt. Das Unternehmen, das auch an der Kaufhauskette Galeria beteiligt ist, teilte mit, dass im Laufe des Tages ein entsprechender Antrag beim Handelsgericht in Wien eingereicht wird. Wie es jetzt weitergehen könnte - wir beantworten die wichtigsten Fragen.

    Rene Benko lächelt in die Kamera.
    Rene Benko, sein Unternehmen, die Signa-Holding, hat Insolvenz angekündigt. (AFP / GEORG HOCHMUTH)
    Die Signa Holding ist ein Immobilien- und Handelsunternehmen. Der Hauptsitz befindet sich in Österreich. Es gibt viele Beteiligungen an anderen Unternehmen; vor allem im deutschsprachigen Bereich, aber auch darüber hinaus. Gegründet wurde das Unternehmen von dem heute 46-jährigen René Benko. Er stammt aus Innsbruck und baute dort ab dem Jahr 1995 ungenutzte Dachböden zu Luxuswohnungen um. Aus diesem Immobiliengeschäft entstand ein Unternehmen, das ab 2006 den Namen Signa trug. Bereits vorher stieg Benko auch in den Handel ein; zunächst durch den Kauf des Warenhauses Tyrol in Innsbruck. Das Kaufhaus wurde 2004 modernisiert.

    Warum muss Signa Insolvenz anmelden?

    Das Unternehmen selbst begründete den Schritt damit, dass der Handelsbereich und dabei vor allem der stationäre Einzelhandel stark unter Druck geraten seien. Die Investitionen hätten nicht den erwarteten Erfolg gebracht. Im Immobilienbereich wirkten sich zudem "externe Faktoren" negativ aus, hieß es. Damit könnten unter anderem die deutlich gestiegenen Zinsen gemeint sein, die auch für Signa das Geschäft verteuert haben. Das Unternehmen erklärte, trotz "erheblicher Bemühungen" habe man die nötige Liquidität nicht sicherstellen können, die man für eine Restrukturierung gebraucht hätte. Es solle jetzt ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung eröffnet werden, um so den Geschäftsbetrieb fortführen zu können.

    Welche Projekte hat Signa in Deutschland?

    Wohl am bekanntesten sind zwei Projekte der Unternehmensgruppe: Zum Einen gehört der Warenhauskonzern Galeria - früher bekannt unter dem Namen Galeria Karstadt Kaufhof - zu Signa. Außerdem baut Signa in Hamburg den Elbtower, der 245 Meter hoch werden soll. Darüber hinaus hat der Konzern in Deutschland zahlreiche weitere Geschäftsimmobilien.

    Welche Folgen hat die Insolvenz für Galeria?

    Auf den Warenhauskonzern soll die Insolvenz zunächst keine negativen Auswirkungen haben. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters will man in der Konzernzentrale in Essen den geordneten Insolvenzprozess abwarten. Die Warenhauskette bereitet sich gerade auf das wichtige Weihnachtsgeschäft vor und hofft auf entsprechend hohe Umsätze in dieser Zeit.

    Wie geht es mit dem Elbtower weiter?

    Das ist derzeit unklar. Der Bau des Gebäudes ist schon recht weit fortgeschritten; fertiggestellt ist der Elbtower aber noch längst nicht. Seit einigen Wochen gibt es einen Baustopp. Es gibt Berichte, wonach der Logistik-Milliardär Kühne überlegt, in das Projekt einzusteigen. Nach Angaben der Deutschen Presseagentur prüft Kühne derzeit, wie man zur einer "Lösung des Elbtower-Problems" beitragen könne. Allerdings gebe es aktuell weder Verhandlungen noch Gespräche mit der Stadt Hamburg. Laut Vertrag zwischen der Stadt und Signa muss der Rohbau spätestens Anfang 2028 fertiggestellt werden, andernfalls drohen Strafzahlungen von 500.000 Euro monatlich, maximal 10 Millionen Euro. Frühestens 2029 könnte die Stadt das nicht fertige Gebäude von Signa zurückkaufen - gegen Erstattung des Kaufpreises in Höhe von 117 Millionen Euro

    Was ist mit den deutschen Tochtergesellschaften der Signa-Gruppe?

    Nachdem eine der deutschen Tochtergesellschaften, die Signa Sports United bereits im Oktober Insolvenz beantragt hatte, legte am vergangenen Freitag ein weiteres deutsches Tochterunternehmen beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg einen solchen Antrag vor. Experten gehen davon aus, dass jetzt weitere Insolvenzen von Signa-Gesellschaften in Deutschland folgen werden.
    Diese Nachricht wurde am 29.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.