Einer von ihnen, ein laut Medienberichten 26-jähriger Medizinstudent, hatte in Ruanda in einem Krankenhaus gearbeitet, in dem mit dem Virus infizierte Menschen behandelt werden. Weil er auf der Zugfahrt Symptome verspürte, rief er noch vom Zug aus Ärzte an. Er und seine Begleitung wurden daraufhin unter strengen Schutzmaßnahmen in das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf gebracht. Die Bundespolizei sperrte zwei Gleise ab, die Feuerwehr rückte mit einem Infektions-Rettungsfahrzeug an. Die Behörden hatten zur Sicherheit die Kontaktdaten der anderen Reisegäste aufgenommen - für den Fall, dass sich der Verdachtsfall bestätigt hätte.
Hochansteckender und oft tödlicher Erreger
Das Marburg-Virus stammt aus derselben Erregerfamilie wie das Ebolavirus. Es kann neben schwerem Fieber auch Symptome wie Muskelschmerzen, Bauchkrämpfe, Durchfall und blutiges Erbrechen auslösen - und tödlich verlaufen. Bei den bisherigen Ausbrüchen des Erregers starben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation bis zu 88 Prozent der Erkrankten. Vor allem Ruanda hat aktuell mit Infektionen zu kämpfen.
Das Virus wurde 1967 in Marburg entdeckt, nachdem sich Laborangestellte bei Versuchsaffen infiziert hatten. Dort steckten sich anschließend 29 Menschen an, von denen sieben starben. Es gibt bis heute weder einen Impfstoff noch wirksame Behandlungsoptionen.
Die Infektion ist äußerst ansteckend, zwar nicht über die Luft, aber durch den Kontakt mit Körperflüssigkeiten. Infektiös sind beispielsweise Körpersekrete wie Speichel, Blut oder Sperma. Auch geringe Spuren können für eine Ansteckung reichen, wenn sie in Mund oder Augen gelangen. Menschen können sich beispielsweise durch Speichelpartikel in der Luft oder über Oberflächen infizieren.
Weiterführende Informationen
Diese Nachricht wurde am 03.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.