Demokratische Republik Kongo
Was wir über die "Krankheit X" wissen - und was nicht

Das Rätselraten um die "Krankheit X" in der Demokratischen Republik Kongo hält an. Die WHO hält es inzwischen auch für möglich, dass schon bekannte Erkrankungen die Symptome hervorgerufen haben könnten. Bisher wurden mehr als 400 Patienten und 31 Todesfälle gemeldet.

    Blick auf das Logo der Weltgesundheitsorganisation WHO am Hauptsitz in Genf.
    Neben der Zentralregierung des Kongo hat auch die WHO (hier der Hauptsitz in Genf) Expertenteams in die betroffene Region geschickt. (imago / photothek / Felix Zahn )

    Woher stammt die Bezeichnung "Krankheit X"?

    Der Begriff wurde vom Institut für öffentliche Gesundheit der Demokratischen Republik Kongo verwendet. Der Buchstabe X steht dabei für eine Unbekannte.

    Wann wurde die "Krankheit X" erstmals beobachtet?

    Der erste Krankheitsfall wurde am 24. Oktober verzeichnet. Betroffen ist die abgelegene Region Panzi. Sie liegt in der Provinz Kwango im Südwesten der Demokratischen Republik Kongo. Das erste nach Panzi geschickte Team von Helfern und Experten brauchte zwei Tage, um dorthin vorzudringen.

    Wie viele Erkrankte gibt es bisher?

    Nach jüngsten Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden inzwischen 406 Fälle gemeldet. Mindestens 31 Menschen, die vorher entsprechende Symptome aufwiesen, sind demnach gestorben.

    Welche Krankheitszeichen haben die Betroffenen?

    Die Patienten leiden an grippeähnlichen Beschwerden wie Fieber, Atembeschwerden, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen. Mindestens zehn der Erkrankten starben nach offiziellen Angaben an schwerer Anämie (Blutarmut). In den örtlichen Gesundheitseinrichtungen gab es für sie keine Blutkonserven.
    Der kongolesische Gesundheitsminister Kamba sagte, es sei unklar, ob die Anämie durch die Krankheit verursacht werde oder ob die Krankheit zusätzlich zu einer Anämie, etwa durch Unterernährung, auftrete.

    Welche möglichen Ursachen werden geprüft?

    Warum die Menschen krank wurden, ist bisher unklar. Experten erhoffen sich näheren Aufschluss, wenn Laborergebnisse zu Proben vorliegen, die bei Patienten genommen wurden. Es könnte sich um eine nicht-ansteckende Krankheit handeln, etwa ausgelöst durch Umweltbedingungen, oder um eine ansteckende Krankheit. Liegt eine Infektionskrankheit vor, könnte es eine Pilzinfektion sein, eine bakterielle Infektion, eine parasitäre Infektion oder eine Virusinfektion.
    Nach Einschätzung der WHO könnte die "Krankheit X" auch eine Erscheinungsform bereits bekannter Erkrankungen sein. Anhand der Symptome würden "akute Lungenentzündung, Influenza, COVID-19, Masern und Malaria als mögliche Ursachen in Betracht gezogen", teilte die Weltgesundheitsorganisation mit. So sei Malaria in dem betroffenen Gebiet weit verbreitet. Zudem könne man nicht ausschließen, dass jeweils mehr als eine Krankheit im Spiel sei.

    Wie geht die Regierung im Kongo mit den Fällen um?

    Gesundheitsminister Kamba sagte, die Behörden seien in höchster Alarmbereitschaft. Dies bedeute, "dass wir es als eine Art Epidemie betrachten, die so genau wie möglich überwacht werden muss". Neben der Zentralregierung hat auch die WHO Teams geschickt, um die Lage zu untersuchen.
    Diese Nachricht wurde am 09.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.