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Wasserball-Nationalspieler Tobias Preuß
"Wir Sportler verlangen Transparenz"

Die deutschen Wasserballer verzichten wegen der aktuellen Corona-Lage auf ein Turnier in Montenegro. Die Spieler konnten bei dieser Entscheidung mitreden, sagte Nationalspieler Tobias Preuß im Dlf. Auch bei den Olympischen Spielen in Tokio würde er sich das wünschen - zumindest aber: Transparenz.

Tobias Preuß im Gespräch mit Marina Schweizer |
Wasserballer Tobias Preuß 2016 beim Supercup-Spiel Wasserfreunde Spandau 04 gegen SV Bayer Uerdingen
Tobias Preuß ist deutscher Wasserball-Nationalspieler und Athletensprecher. (imago images / Camera 4)
Das deutsche Wasserball-Nationalteam der Herren wird Ende Januar nicht beim Vier-Nationen-Turnier in Montenegro antreten. Die Entscheidung für diese Turnierabsage wurde von den Spielern "einstimmig entschieden", sagte Tobias Preuß im Deutschlandfunk: "Die Spieler konnten mitreden", erklärte der Wasserball-Nationalspieler und Athletensprecher in der Sendung Sport am Samstag.
Ausschlaggebend für die Absage sei vor allem gewesen, so Preuß, "dass man sich nie sicher sein kann, wie diese Hygienekonzepte umgesetzt werden." Das Risiko, sich kurz vor Beginn der Olympia-Qualifikation ab Mitte Februar mit dem Coronavirus zu infizieren, wollte die Mannschaft nicht eingehen.
Bei der Qualifikation in Rotterdam Mitte Februar müsse man im Zweifel vor Ort entscheiden, wenn die Umsetzung des Hygienekonzepts nicht überzeuge. "Schwierig ist die Entscheidung definitiv", sagte Preuß.

Diskussion um Olympia in Zeiten von Corona

Auch über die für den Sommer geplanten Olympischen Spiele in Tokio und eine mögliche Verschiebung wird derzeit diskutiert. Laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur Kyodo wollen 80 Prozent der japanischen Bevölkerung in diesem Jahr keine Olympischen Spiele. Während IOC-Präsident Thomas Bach zuletzt noch einmal bekräftigte, am geplanten Großereignis festhalten zu wollen.
Auch was diese Entscheidung angehe, sei es "wünschenswert, wenn man als Sportler miteinbezogen wird", sagte Tobias Preuß. Zumindest aber müsse das IOC in dieser Angelegenheit Transparenz herstellen. "Das verlangen wir Sportler."