Die Großdemonstration gegen den bevorstehenden G7-Gipfel auf Schloss Elmau war fast vorbei, als das Gewitter begann. Zusammen mit schweren Regenfällen erwischte es die Demonstranten noch bevor diese Schutz suchen konnten. Zwischen 3.600 und 7.500 Menschen hatten daran teilgenommen - je nachdem, ob man die Polizei oder die Veranstalter fragt.
Die Demonstranten waren friedlich vom Bahnhof Garmisch-Partenkirchen aus durch die Stadt gezogen. Dann wurden Beamte nach Angaben der Polizei plötzlich mit Flaschen und Feuerlöschern angegriffen. Ein Polizist wurde am Auge verletzt - noch sei unklar, durch was, sagte Polizeisprecher Hans-Peter Kammerer am Nachmittag. Die Polizei setzte Pfefferspray ein. Auch Demonstranten wurden von Sanitätern behandelt. Zuvor hätten Demonstranten zwei Rauchkerzen gezündet, sagte Kammerer.
Bündnis macht Polizei verantwortlich
Das Aktionsbündnis "Stop G7" sprach von Attacken der Polizei. Einige Vertreter des Bündnisses machten die Polizei für die Eskalation verantwortlich und warfen ihr auch vor, Schlagstöcke eingesetzt zu haben. Einzelne Demonstranten versuchten, eine Polizeiabsperrung zu durchbrechen, scheiterten aber am massiven Polizeiaufgebot. Nach dem Zwischenfall kehrte der Zug der Gipfelgegner wieder zum Ausgangspunkt am Bahnhof Garmisch-Partenkirchen zurück, als das Unwetter begann.
Das Bündnis will das Protestcamp an der Loisach wegen der Regenfälle evakuieren und die Aktivisten zumindest für die kommende Nacht in einer Realschule im Ort unterbringen.
Eine Sprecherin sagte, zuletzt seien 1.200 Menschen in dem Camp gewesen. Ursprünglich war die Rede von 2.000 gewesen.
Der G7-Gipfel im Schloss Elmau beginnt morgen.