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Wegen Israel
Arabische Musiker boykottieren Pop-Kultur Festival

Die Absage kam kurzfristig: Mehrere arabischstämmige Musiker haben ihre Auftritte beim Festival "Pop-Kultur" in Berlin abgeblasen. Hintergrund ist die Förderung des Events durch Israel. "Der Nahost-Konflikt ist in der Berliner Kulturszene angekommen", sagte Dlf-Korrespondentin Christiane Habermalz.

Christiane Habermalz im Gespräch mit Anja Buchmann |
    Gäste stehen bei der Eröffnung des Festivals "Pop-Kultur" im Club Berghain in Berlin.
    Das "Pop-Kultur" Festival in Berlin findet in diesem Jahr ohne arabische Künstler statt (picture alliance / dpa / Jörg Carstensen)
    Angetrieben wurde die Kampagne von der internationalen, anti-israelischen Bewegung BDS – "Boycott, Divestment, Sanctions". Zur Begründung der Absagen hieß es: Auf dem Festival seien auch Künstler aus Israel vertreten, die wiederum bei den Reisekosten vom israelischen Staat unterstützt würden. Und dieser Staat wird von ihnen als "Unterdrücker des palästinensischen Volkes" abgelehnt.
    Auch Radiohead stand schon im Fokus
    Ähnliche Probleme gab es diesen Sommer, als die britische Band Radiohead in Tel Aviv auftreten wollte. Zahlreiche Künstler wie zum Beispiel Roger Waters oder Thursten Moore von Sonic Youth hatten die Band aufgerufen, Israel als "Besetzerland" zu meiden. Mitte Juli hat Radiohead dennoch in Israel gespielt.
    Dlf-Kulturkorrespondentin Christiane Habermalz verfolgt die Aktionen und Boykottaufrufe des BDS schon länger. Sie erklärte in Corso, wer hinter der Bewegung steckt und wo und mit welchen Mitteln sie Einfluss auf die westliche Kulturszene nehmen will.
    Das Gespräch können Sie mindestens sechs Monate lang als Audio-on-demand abrufen.