Auch nach fast 30 Jahren haben die Alligatoren, Adler und Reiher in Floridas Sümpfen nichts gelernt. Sie lassen sich weiterhin in der Nähe der Startrampe 39A am Kennedy Space Center nieder, obwohl dort wieder einmal eine Raumfähre startklar steht, voll betankt und hell erstrahlt. Die Tierwelt hat jedoch auch nach 129 Shuttle-Starts nicht begriffen, das hier bald ein nächtliches Spektakel starten, das die Nacht zum Tag machen – und die Tiere in die Flucht schlagen wird.
"Jeder, der schon einmal einen Shuttle-Start miterlebt hat, wird bestätigen können, wie atemberaubend das ist. So kraftvoll dieses Schauspiel tagsüber auch sein mag – nachts ist es noch eindrucksvoller, wenn sich die Flammen am Heck der Fähre hell vor dem schwarzen Hintergrund der Nacht abzeichnen und sie für einige Sekunden zum Tag werden lassen."
Kwatsi Alibaruho ist der Flugdirektor für diese Shuttle-Mission STS-130. Er hat schon einige Nachtstarts erlebt und rührt entsprechend die Werbetrommel vor dem Ereignis, genauso wie sein Boss, Charles Bolden, der neue Administrator der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa, der eigens zum Endeavour-Start aus Washington, D.C., hier nach Florida gekommen ist und sich an die Fotografen wendet.
"Wenn das für Sie das erste Mal ist: Legen Sie Ihre Kamera beiseite. Ich weiß, dass das Ihre Arbeit ist und Sie dafür bezahlt werden. Aber bei T minus null sollten Sie das einfach nur in sich aufsaugen und ein bisschen emotional werden, so wie wir alle. Das schulden Sie sich, denn es sind nur noch fünf Starts übrig."
Im September wird letztmals eine Raumfähre Richtung Raumstation abheben. Da US-Präsident Barack Obama entschieden hat, das Nachfolgeprogramm Constellation wieder zu begraben, wird es danach keine bemannte amerikanischen Raketenstarts mehr geben. Mike Leinbach, Startdirektor der Nasa.
"Für die letzten fünf Flüge sieht es gut aus. Danach wird es ziemlich ungewiss. Viele von uns haben etliche Jahre mit diesem Programm verbracht, und es ist traurig, dabei zu sein, wie es zu Ende geht; machen wir uns nichts vor. Aber die Anweisung lautet, dieses Projekt einzustellen. Trotzdem sehe ich der künftigen Entwicklung positiv entgegen."
Immer noch mitten in der Nacht am Kennedy Space Center. Die siebenköpfige Crew trifft ein. Für sie spricht George Zamka, der Commander der Endeavour.
"Willkommen auf unserer Nachtschicht. Das ist die einzige, die wir anbieten können. Wer für diese Mission arbeitet, muss wissen: Draußen ist es dunkel."
Damit sich Space Shuttle und Space Station auf ihren Umlaufbahnen im All begegnen können, erfordern die Gesetze der Himmelsmechanik bisweilen einen Start zu unchristlicher Zeit. Wie in diesem Fall. Um sich beizeiten auf diesen Plan einzustellen, wird nicht nur nachts gestartet, sondern kommt auch die Mannschaft nachts an und wird der große braune Außentank der Fähre nachts betankt.
Während dieser Mission wird die Raumstation um einen Verbindungsknoten und um eine Aussichtskuppel mit sieben Fenstern erweitert, beides made in Europe. Damit ist die Station zu 90 Prozent fertig. Bernardo Patti, der ISS-Manager der Europäischen Weltraumagentur Esa:
"2008 war das Jahr, in dem die ISS mit dem europäischen und dem japanischen Labor um die Module aller internationalen Partner erweitert wurde. 2009 war das Jahr, in dem wir die Crew auf sechs Astronauten verdoppelt haben. Und 2010 werden wir die Station fertig stellen. Das wird uns erlauben, ihre Lebenszeit bis nach 2020 zu verlängern und sie bis dahin voll zu nutzen."
Früher Morgen, kurz nach vier, am zu dieser Zeit ziemlich kühlen Kennedy Space Center. Vorfreude und Abschiedsstimmung. Nasa-Shuttle-Manager Mike Moses:
"Jeder Start ist bitter-süß, weil wir damit ein Stück näher am letzten sind. Aber allein die Aufregung um einen bevorstehenden Start lässt mich dies für einige Zeit vergessen. Ich denke erst nach einem erfolgreichen Lift Off darüber nach, dass wir uns mit jedem Start dem Ende weiter genähert haben."
4.14 Uhr. Diesmal spielt das Wetter mit. Zu dumm für die Alligatoren, die in die Sümpfe springen, und die Vögel, die panisch davon flattern. Noch drei Bundesstaaten weiter, bis nach North Carolina hinauf, ist das startende Space Shuttle mit bloßem Auge auszumachen – wie eine Sternschnuppe, nur in die andere Richtung. Go, Endeavour!
"Jeder, der schon einmal einen Shuttle-Start miterlebt hat, wird bestätigen können, wie atemberaubend das ist. So kraftvoll dieses Schauspiel tagsüber auch sein mag – nachts ist es noch eindrucksvoller, wenn sich die Flammen am Heck der Fähre hell vor dem schwarzen Hintergrund der Nacht abzeichnen und sie für einige Sekunden zum Tag werden lassen."
Kwatsi Alibaruho ist der Flugdirektor für diese Shuttle-Mission STS-130. Er hat schon einige Nachtstarts erlebt und rührt entsprechend die Werbetrommel vor dem Ereignis, genauso wie sein Boss, Charles Bolden, der neue Administrator der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa, der eigens zum Endeavour-Start aus Washington, D.C., hier nach Florida gekommen ist und sich an die Fotografen wendet.
"Wenn das für Sie das erste Mal ist: Legen Sie Ihre Kamera beiseite. Ich weiß, dass das Ihre Arbeit ist und Sie dafür bezahlt werden. Aber bei T minus null sollten Sie das einfach nur in sich aufsaugen und ein bisschen emotional werden, so wie wir alle. Das schulden Sie sich, denn es sind nur noch fünf Starts übrig."
Im September wird letztmals eine Raumfähre Richtung Raumstation abheben. Da US-Präsident Barack Obama entschieden hat, das Nachfolgeprogramm Constellation wieder zu begraben, wird es danach keine bemannte amerikanischen Raketenstarts mehr geben. Mike Leinbach, Startdirektor der Nasa.
"Für die letzten fünf Flüge sieht es gut aus. Danach wird es ziemlich ungewiss. Viele von uns haben etliche Jahre mit diesem Programm verbracht, und es ist traurig, dabei zu sein, wie es zu Ende geht; machen wir uns nichts vor. Aber die Anweisung lautet, dieses Projekt einzustellen. Trotzdem sehe ich der künftigen Entwicklung positiv entgegen."
Immer noch mitten in der Nacht am Kennedy Space Center. Die siebenköpfige Crew trifft ein. Für sie spricht George Zamka, der Commander der Endeavour.
"Willkommen auf unserer Nachtschicht. Das ist die einzige, die wir anbieten können. Wer für diese Mission arbeitet, muss wissen: Draußen ist es dunkel."
Damit sich Space Shuttle und Space Station auf ihren Umlaufbahnen im All begegnen können, erfordern die Gesetze der Himmelsmechanik bisweilen einen Start zu unchristlicher Zeit. Wie in diesem Fall. Um sich beizeiten auf diesen Plan einzustellen, wird nicht nur nachts gestartet, sondern kommt auch die Mannschaft nachts an und wird der große braune Außentank der Fähre nachts betankt.
Während dieser Mission wird die Raumstation um einen Verbindungsknoten und um eine Aussichtskuppel mit sieben Fenstern erweitert, beides made in Europe. Damit ist die Station zu 90 Prozent fertig. Bernardo Patti, der ISS-Manager der Europäischen Weltraumagentur Esa:
"2008 war das Jahr, in dem die ISS mit dem europäischen und dem japanischen Labor um die Module aller internationalen Partner erweitert wurde. 2009 war das Jahr, in dem wir die Crew auf sechs Astronauten verdoppelt haben. Und 2010 werden wir die Station fertig stellen. Das wird uns erlauben, ihre Lebenszeit bis nach 2020 zu verlängern und sie bis dahin voll zu nutzen."
Früher Morgen, kurz nach vier, am zu dieser Zeit ziemlich kühlen Kennedy Space Center. Vorfreude und Abschiedsstimmung. Nasa-Shuttle-Manager Mike Moses:
"Jeder Start ist bitter-süß, weil wir damit ein Stück näher am letzten sind. Aber allein die Aufregung um einen bevorstehenden Start lässt mich dies für einige Zeit vergessen. Ich denke erst nach einem erfolgreichen Lift Off darüber nach, dass wir uns mit jedem Start dem Ende weiter genähert haben."
4.14 Uhr. Diesmal spielt das Wetter mit. Zu dumm für die Alligatoren, die in die Sümpfe springen, und die Vögel, die panisch davon flattern. Noch drei Bundesstaaten weiter, bis nach North Carolina hinauf, ist das startende Space Shuttle mit bloßem Auge auszumachen – wie eine Sternschnuppe, nur in die andere Richtung. Go, Endeavour!