Bundeswehr
Wehrbeauftragte Högl: "Irgendeine Pflicht wird es geben"

Die Wehrbeauftragte des Bundestags, Högl, hält eine neue Form des Wehrdienstes für möglich. Mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen sagte die SPD-Politikerin im Deutschlandfunk, irgendeine Form von Pflicht werde es geben - mindestens eine Erfassung durch Fragebögen und eine Musterung von jungen Männern.

    Eva Högl, Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, spricht auf einer Pressekonferenz.
    Eva Högl (SPD) ist Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages. (Kay Nietfeld/dpa)
    Dieses Modell hatte Bundesverteidigungsminister Pistorius bereits vorgeschlagen. Für Frauen soll die Beantwortung der Fragebögen freiwillig sein. Högl erklärte, das sei zwar nicht mehr zeitgemäß, für eine Änderung müsse aber das Grundgesetz angepasst werden und das sei mit den jetzigen Verhältnissen im Bundestag nicht möglich. Högl lobte zudem den Vorschlag der Grünen in Bayern, einen sogenannten "Freiheitsdienst" für alle zwischen 18 und 67 Jahren einzuführen. Die Idee sieht vor, dass alle Menschen eine Zeit lang etwas für die Gesellschaft leisten, beispielsweise durch einen Wehrdienst.

    Juso-Chef spricht von "Scheinlösungen"

    Die Union fordert eine Rückkehr zur alten Wehrpflicht, die SPD setzt hingegen auf freiwillige Modelle. Der Chef der Jugendorganisation der SPD, Türmer, lehnt sämtliche Vorschläge ab. Wehr- oder Dienstpflichten seien Scheinlösungen. Die Bundeswehr brauche keine 18-Jährigen, sondern hoch spezialisierte Kräfte, sagte der Juso-Vorsitzende dem Nachrichtenmagazin "Politico".
    Diese Nachricht wurde am 31.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.