Wer nicht hören will, muss fühlen: Karita Bekkemellem, als Familienministerin in Norwegen auch für Gleichstellungsfragen zuständig, lässt keinen Zweifel daran, dass es die Regierung mit ihrem Zwangssystem ernst meint:
"Die Wirtschaft hatte jahrelang Zeit, die Quote zu erfüllen. Mir scheint aber, das wurde schlicht ausgesessen. Und nun ist die Stunde der Wahrheit gekommen! Gesetze müssen befolgt werden."
Der norwegische Industrieverband hat bereits angefangen, mit dem Projekt ”Female Future” weibliche Führungskräfte auszubilden, obwohl dem Verband Quotierung jeder Form suspekt ist. Derzeit mag aber niemand daran glauben, das ein norwegisches Unternehmen zerschlagen werden könnte, nur weil die Leitung mit der Gleichstellung in Verzug gerät. Eivind Reiten, Chef des mächtigen Energiekonzerns Norsk Hydro, hält ohnehin nichts vom staatlichen Quotierungsdrang:
"Wir brauchen die Kentnisse und Betrachtunsgweisen der Frauen. Wir sollten Einseitigkeit im Denken vermeiden. Ich möchte aber Frauen im Aufsichtsrat haben, weil sie kompetent sind und nicht nur weil es da ein Gesetz gibt."
Klar sollen die Frauen wegen ihrer Kompetenz gewählt werden. Aber damit sie diese ausspielen können, bedarf es einer Quotierung, hält Grete Faremo dagegen. Die kernige Juristin zieht unter anderem in der Konzernleitung des Softwareriesen Microsoft die Fäden.
"Die gesetzliche Keule ist nur ein Mittel, um die Sache in Schwung zu bringen. In den Aufsichtsräten der börsennotierten Unternehmen lag der Frauenanteil vor ein paar Jahren noch bei kümmerlichen sechs Prozent. Als Folge der Gesetzespläne und der damit verbundenen Debatte, können wir nun eine Steigerung auf immerhin 20 Prozent verzeichnen. Seit uralten Zeiten hören wir in Festreden, wie wichtig Gleichstellung und die Nutzung weiblicher Kompetenz ist, aber bewegt hat sich kaum etwas. Frauen, die es im Leben zu etwas gebracht haben, macht so etwas wütend. Und deshalb bestand parteiübergreifend Einigkeit im Parlament, dieses Gesetz auf den Weg zu bringen."
Faremo hat einige Erfahrung mit der Quote. Anfang der 90er Jahre saß sie als Justizministerin im Kabinett von Gro Harlem Brundtland. Das Land war fest in Frauenhänden. Und die brachten einiges in Bewegung: Ganztagsschulen, Krippenplätze, Elterngeld. In Norwegen braucht keine Frau davor Angst haben, sich durch Kinder die Zukunft zu verbauen.
In den höheren Ausbildungen seien die Frauen seit langem in der Überzahl, gibt Martine Aurdal zu bedenken. Doch mehr als die Hälfte der börsennotierten Unternehmen würden bis heute von reinen Männertruppen geführt. Da geht zu viel Wissenspotenzial verloren, schimpft die streitbare Redakteurin der feministischen Frauenzeitschrift ”Fett”:
"So schnell werden wir unser Ziel wohl nicht erreichen. Die Mechanismen sind nun einmal andere. Quotenmänner werden von ihren Bruderschaften in die Aufsichtsräte gehieft, man schaut immer nur im gleichen Kreis der Kandidaten. Männern fallen nur Männer ein - und so wird die halbe norwegische Bevölkerung konsequent benachteiligt. Wir müssen mit dem Gesetz nachhelfen, sonst haben wir ein Demokratieproblem."
"Die Wirtschaft hatte jahrelang Zeit, die Quote zu erfüllen. Mir scheint aber, das wurde schlicht ausgesessen. Und nun ist die Stunde der Wahrheit gekommen! Gesetze müssen befolgt werden."
Der norwegische Industrieverband hat bereits angefangen, mit dem Projekt ”Female Future” weibliche Führungskräfte auszubilden, obwohl dem Verband Quotierung jeder Form suspekt ist. Derzeit mag aber niemand daran glauben, das ein norwegisches Unternehmen zerschlagen werden könnte, nur weil die Leitung mit der Gleichstellung in Verzug gerät. Eivind Reiten, Chef des mächtigen Energiekonzerns Norsk Hydro, hält ohnehin nichts vom staatlichen Quotierungsdrang:
"Wir brauchen die Kentnisse und Betrachtunsgweisen der Frauen. Wir sollten Einseitigkeit im Denken vermeiden. Ich möchte aber Frauen im Aufsichtsrat haben, weil sie kompetent sind und nicht nur weil es da ein Gesetz gibt."
Klar sollen die Frauen wegen ihrer Kompetenz gewählt werden. Aber damit sie diese ausspielen können, bedarf es einer Quotierung, hält Grete Faremo dagegen. Die kernige Juristin zieht unter anderem in der Konzernleitung des Softwareriesen Microsoft die Fäden.
"Die gesetzliche Keule ist nur ein Mittel, um die Sache in Schwung zu bringen. In den Aufsichtsräten der börsennotierten Unternehmen lag der Frauenanteil vor ein paar Jahren noch bei kümmerlichen sechs Prozent. Als Folge der Gesetzespläne und der damit verbundenen Debatte, können wir nun eine Steigerung auf immerhin 20 Prozent verzeichnen. Seit uralten Zeiten hören wir in Festreden, wie wichtig Gleichstellung und die Nutzung weiblicher Kompetenz ist, aber bewegt hat sich kaum etwas. Frauen, die es im Leben zu etwas gebracht haben, macht so etwas wütend. Und deshalb bestand parteiübergreifend Einigkeit im Parlament, dieses Gesetz auf den Weg zu bringen."
Faremo hat einige Erfahrung mit der Quote. Anfang der 90er Jahre saß sie als Justizministerin im Kabinett von Gro Harlem Brundtland. Das Land war fest in Frauenhänden. Und die brachten einiges in Bewegung: Ganztagsschulen, Krippenplätze, Elterngeld. In Norwegen braucht keine Frau davor Angst haben, sich durch Kinder die Zukunft zu verbauen.
In den höheren Ausbildungen seien die Frauen seit langem in der Überzahl, gibt Martine Aurdal zu bedenken. Doch mehr als die Hälfte der börsennotierten Unternehmen würden bis heute von reinen Männertruppen geführt. Da geht zu viel Wissenspotenzial verloren, schimpft die streitbare Redakteurin der feministischen Frauenzeitschrift ”Fett”:
"So schnell werden wir unser Ziel wohl nicht erreichen. Die Mechanismen sind nun einmal andere. Quotenmänner werden von ihren Bruderschaften in die Aufsichtsräte gehieft, man schaut immer nur im gleichen Kreis der Kandidaten. Männern fallen nur Männer ein - und so wird die halbe norwegische Bevölkerung konsequent benachteiligt. Wir müssen mit dem Gesetz nachhelfen, sonst haben wir ein Demokratieproblem."