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Weihnachten vor 250 Jahren
Kantaten von Telemann

Entstaubt und aufgenommen: So ließe sich das Projekt von Michael Alexander Willens und seiner Kölner Akademie kurz beschreiben. Weihnachts-Kantaten von Georg Philipp Telemann aus den Tiefen eines Brüsseler-Archives erklingen zum ersten Mal.

Am Mikrofon: Philipp Quiring |
    Ein fast schon biblisches Alter für seine damalige Zeit erreichte der Barockkomponist Georg Philipp Telemann mit 86 Jahren. Seine Lebensjahre nutzte er effizient und schrieb über 3.600 Kompositionen, die ihn zu einem der produktivsten Komponisten aller Zeiten machen.
    Selten aufgeführt werden von seinen Werken heutzutage die Kantaten und das obwohl er von diesen 1.700 Stück schrieb. Einige sind nicht mehr erhalten, andere mussten und müssen erst editorisch aufgearbeitet werden, damit sie erklingen können.
    Vier solcher Kantaten hat die Kölner Akademie unter der Leitung von Michael Alexander Willens in Angriff genommen, in Kooperation mit dem Deutschlandfunk und dem Label cpo. Diese Kantaten schrieb Telemann vor rund 250 Jahren zur Weihnachtszeit. In einer Sammlung des Brüsseler Konservatoriums konnten sie aufgespürt werden. Drei von ihnen sind Ersteinspielungen.
    Georg Philipp Telemann
    'Was für ein jauchzendes Gedränge'. Kantate zum 1. Advent TVWV 1:1509
    'Eilt zu, ruft laut, ihr längst verlangten Boten'. Kantate zum 1. Advent TVWV 1:415
    'Verirrter Sünder, kehrt, ach, kehret um'. Kantate zum 2. Weihnachtstag TVWV 1:1469
    'Da die Zeit erfüllet war'. Kantate zum 2. Weihnachtstag TVWV 1:154

    Hanna Herfurtner, Sopran
    Carola Günther, Alt
    Mirko Ludwig, Tenor
    Fabian Strotmann, Tenor
    Peter Kooij, Bass
    Kölner Akademie
    Leitung: Michael Alexander Willens
    Aufnahme vom Juli 2020 aus der Immanuelskirche in Wuppertal