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Weihnachtsansprache
Gauck ruft zu sachlichem Dialog über Flüchtlingskrise auf

Bundespräsident Joachim Gauck hat eine offene Diskussion über die Lösung der Flüchtlingskrise angemahnt. "Der Meinungsstreit ist keine Störung des Zusammenlebens, sondern Teil der Demokratie", sagte er in seiner Weihnachtsansprache. Gauck verurteilte zudem Hass und Gewalt gegen Asylsuchende.

    Bundespräsident Joachim Gauck nach der Aufzeichnung seiner Weihnachtsansprache.
    Bundespräsident Joachim Gauck nach der Aufzeichnung seiner Weihnachtsansprache. (picture alliance / dpa / Tobias Schwarz)
    Gauck zeigte sich in seiner Rede zuversichtlich, dass Deutschland die Herausforderungen bei der Aufnahme von Flüchtlingen meistern werde. "Wir haben gezeigt, was in uns steckt - an gutem Willen und an Professionalität, aber auch an Improvisationskunst", sagte er laut vorab verbreitetem Manuskript.
    Viele Menschen belaste die Heftigkeit in der Debatte über den Umgang mit den Flüchtlingen. Deshalb forderte Gauck die Bürger auf: "Lassen Sie uns einen Weg beschreiten heraus aus falschen Polarisierungen." Es müssten Lösungen gefunden werden, die den ethischen Normen entsprechen, den sozialen Zusammenhalt nicht gefährden, das Wohlergehen der eigenen Bürger berücksichtigen und die Not der Flüchtlinge nicht vergessen.
    Frewillige Helfer verteilen vor dem Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) warme Mahlzeiten an Flüchtlinge
    Gauck dankte den vielen Freiwilligen, die sich um Flüchtlinge kümmerten - zum Beispiel vor dem Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo). (dpa/picture alliance/Paul Zinken)
    Der Bundespräsident rief zudem dazu auf, der Gewalt gegen Flüchtlinge mit aller Härte der Gesetze zu begegnen. "Brandstiftung und Angriffe auf wehrlose Menschen verdienen unsere Verachtung und verdienen Bestrafung." Zugleich dankte er den Helfern, die Essen, Trinken, Decken, Kleidung gebracht, Sprachkurse organisiert und Behördengänge unterstützt hätten. "Sie alle sind zum Gesicht eines warmherzigen und menschlichen Landes geworden." Wo die Behörden an ihre Grenzen gekommen seien, hätten Bürger die Menschen willkommen geheißen.
    Erinnerung an Unglücke und Kriege
    In seiner Ansprache erinnerte Gauck unter anderem an den Flugzeugabsturz in den französischen Alpen mit vielen deutschen Opfern sowie an die Konflikte und Kriege in der Ukraine, Syrien, Afghanistan und Teilen Afrikas. Das Jahr sei in hohem Maß gekennzeichnet gewesen "von Unglück, von Gewalt, Terror und Krieg."
    Die Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten hören Sie am 25. Dezember um 19:05 Uhr im Deutschlandfunk.
    (hba/tj)