"Hier ist KW auf Welle 2700…"
So klang es am 22. Dezember 1920 aus dem Äther - und wer an seinem Detektor Empfangsgerät die richtige Welle eingestellt hatte, konnte ein Weihnachtskonzert hören - das erste Weihnachtskonzert im deutschen Rundfunk - auf Langwelle!
"Meine Damen und Herren, zum Zeichen, dass unsere Station jetzt großjährig geworden ist, wollen wir Ihnen ein kleines bescheidenes Weihnachtskonzert senden."
"Von Studio kann man da noch überhaupt nicht reden, denn das gab es noch nicht. Wir wissen, dass man in einer Ecke dieses Funksendesaales ein bisschen Platz geschaffen hat, und die Künstler saßen sehr beengt, direkt neben diesen damaligen Sender, was Löschfunken- und Knallfunkensender waren, die also noch nebenbei ein großes Geräusch gemacht haben, also die Künstler hatten zum Teil Angst um ihr Leben, wenn sie mittendrin in der Technik gesessen hat."
Wolf Dieter Säuberlich vom Förderverein "Sender Königs Wusterhausen".
Das war damals die Geburtsstunde des öffentlichen Rundfunks in Deutschland – wie Martina Reichmuth vom Museum weiß:
"Das Konzert wurde selbst produziert von den Angestellten der Deutschen Reichspost damals, die auch die technischen Voraussetzungen geschaffen haben, sprich den Sender umgebaut haben, so dass man Sprache und Musik übertragen konnte."
In der Folgezeit waren die Postbeamten dann noch häufiger zu hören, mit ständig steigender Beliebtheit! Allerdings waren Hörer in Deutschland offiziell ausgeschlossen von diesem Klangerlebnis, wenn sie nicht zu "Schwarzhörern" zählen wollten.
"Das hing damit zusammen, dass aufgrund des Versailler Friedensvertrages das Abhören von Funksignalen in Deutschland verboten gewesen ist. Dieses Konzert haben damals nur die offiziell Beauftragten der Deutschen Reichspost gehört, im Ausland hat man es abgehört, es hat also auch viele Reaktionen aus dem Ausland gegeben, und dann gab es noch eine recht große Anzahl Schwarzhörer.
Denn damals war es so, es hat sich doch herumgesprochen, dass sich hier etwas Neues, etwas technisch Interessantes tat, und verboten war es außerdem. Das hat die regelrecht dazu gereizt, dass eben technisch Versierte gesagt haben, wir müssen doch mal sehen, was sich hier tut, und die haben sich eben heimlich Empfangsanlagen gebastelt und haben das heimlich mitgehört, das waren die berühmten Schwarzhörer."
Heute wird das Museum auf dem Funkerberg von der Stadt Königs Wusterhausen unterstützt, von den ehemals 23 Sendemasten ist nur noch der sogenannte Mast 17" vorhanden. 210 Meter ragt er denkmalgeschützt in den Himmel.
"Er war Träger für die Antenne des Deutschlandsenders. Es wurden also alle Programme, die für die Bevölkerung gedacht waren, gesendet. Also zum Beispiel Radio DDR, Stimme der DDR, Berliner Rundfunk, Radio Berlin International und dann wurde natürlich über die Funksendestelle Königs Wusterhausen auch sehr viel kommerzieller Funk abgestrahlt."
Apropos Denkmal: Neben der Nachstellung des ersten provisorischen Rundfunkstudios gibt es für Technikfans eine Menge zu sehen: diverse Dioden und Trioden, Röhrengeräte und eben zwei komplette Sender. Und das Lieblingsstück von Wolf Dieter Säuberlich: ein Modell des Funkerbergs mit allen Sendeanlagen im Maßstab 1:300. Inklusive der sogenannten Chileantenne!
"Das hing zum Beispiel damit zusammen, dass also Radio Berlin International, wie der Name sagte, den Auftrag hatte in bestimmte Länder zu senden. Und in Chile war ja damals Präsident Alliende an der Macht, der versucht hatte Chile etwas anders politisch und gesellschaftlich zu orientieren. Es gab sehr viele Chilenen, die der Pinochet-Diktatur entkommen waren, und sie hatten natürlich Interesse dran, dass also bestimmte Sendungen dann ihre Landsleute in Chile erreichen konnten. Dazu war speziell eine Antenne hier errichtet, eine spezielle Kurzwellenantenne, die direkt nach Chile gestrahlt hat."
Während dieser Bericht auf den Wellen des Deutschlandfunks ausgestrahlt wird, versammeln sich "Die Sänger von Finsterwalde" im Maschinensaal des Senderhauses 1 auf dem Funkerberg Königs Wusterhausen zu einem Weihnachtskonzert, wie damals.
So klang es am 22. Dezember 1920 aus dem Äther - und wer an seinem Detektor Empfangsgerät die richtige Welle eingestellt hatte, konnte ein Weihnachtskonzert hören - das erste Weihnachtskonzert im deutschen Rundfunk - auf Langwelle!
"Meine Damen und Herren, zum Zeichen, dass unsere Station jetzt großjährig geworden ist, wollen wir Ihnen ein kleines bescheidenes Weihnachtskonzert senden."
"Von Studio kann man da noch überhaupt nicht reden, denn das gab es noch nicht. Wir wissen, dass man in einer Ecke dieses Funksendesaales ein bisschen Platz geschaffen hat, und die Künstler saßen sehr beengt, direkt neben diesen damaligen Sender, was Löschfunken- und Knallfunkensender waren, die also noch nebenbei ein großes Geräusch gemacht haben, also die Künstler hatten zum Teil Angst um ihr Leben, wenn sie mittendrin in der Technik gesessen hat."
Wolf Dieter Säuberlich vom Förderverein "Sender Königs Wusterhausen".
Das war damals die Geburtsstunde des öffentlichen Rundfunks in Deutschland – wie Martina Reichmuth vom Museum weiß:
"Das Konzert wurde selbst produziert von den Angestellten der Deutschen Reichspost damals, die auch die technischen Voraussetzungen geschaffen haben, sprich den Sender umgebaut haben, so dass man Sprache und Musik übertragen konnte."
In der Folgezeit waren die Postbeamten dann noch häufiger zu hören, mit ständig steigender Beliebtheit! Allerdings waren Hörer in Deutschland offiziell ausgeschlossen von diesem Klangerlebnis, wenn sie nicht zu "Schwarzhörern" zählen wollten.
"Das hing damit zusammen, dass aufgrund des Versailler Friedensvertrages das Abhören von Funksignalen in Deutschland verboten gewesen ist. Dieses Konzert haben damals nur die offiziell Beauftragten der Deutschen Reichspost gehört, im Ausland hat man es abgehört, es hat also auch viele Reaktionen aus dem Ausland gegeben, und dann gab es noch eine recht große Anzahl Schwarzhörer.
Denn damals war es so, es hat sich doch herumgesprochen, dass sich hier etwas Neues, etwas technisch Interessantes tat, und verboten war es außerdem. Das hat die regelrecht dazu gereizt, dass eben technisch Versierte gesagt haben, wir müssen doch mal sehen, was sich hier tut, und die haben sich eben heimlich Empfangsanlagen gebastelt und haben das heimlich mitgehört, das waren die berühmten Schwarzhörer."
Heute wird das Museum auf dem Funkerberg von der Stadt Königs Wusterhausen unterstützt, von den ehemals 23 Sendemasten ist nur noch der sogenannte Mast 17" vorhanden. 210 Meter ragt er denkmalgeschützt in den Himmel.
"Er war Träger für die Antenne des Deutschlandsenders. Es wurden also alle Programme, die für die Bevölkerung gedacht waren, gesendet. Also zum Beispiel Radio DDR, Stimme der DDR, Berliner Rundfunk, Radio Berlin International und dann wurde natürlich über die Funksendestelle Königs Wusterhausen auch sehr viel kommerzieller Funk abgestrahlt."
Apropos Denkmal: Neben der Nachstellung des ersten provisorischen Rundfunkstudios gibt es für Technikfans eine Menge zu sehen: diverse Dioden und Trioden, Röhrengeräte und eben zwei komplette Sender. Und das Lieblingsstück von Wolf Dieter Säuberlich: ein Modell des Funkerbergs mit allen Sendeanlagen im Maßstab 1:300. Inklusive der sogenannten Chileantenne!
"Das hing zum Beispiel damit zusammen, dass also Radio Berlin International, wie der Name sagte, den Auftrag hatte in bestimmte Länder zu senden. Und in Chile war ja damals Präsident Alliende an der Macht, der versucht hatte Chile etwas anders politisch und gesellschaftlich zu orientieren. Es gab sehr viele Chilenen, die der Pinochet-Diktatur entkommen waren, und sie hatten natürlich Interesse dran, dass also bestimmte Sendungen dann ihre Landsleute in Chile erreichen konnten. Dazu war speziell eine Antenne hier errichtet, eine spezielle Kurzwellenantenne, die direkt nach Chile gestrahlt hat."
Während dieser Bericht auf den Wellen des Deutschlandfunks ausgestrahlt wird, versammeln sich "Die Sänger von Finsterwalde" im Maschinensaal des Senderhauses 1 auf dem Funkerberg Königs Wusterhausen zu einem Weihnachtskonzert, wie damals.