"MeToo"-Affäre
Weinstein-Prozess wird in New York neu aufgerollt

In New York wird von heute an der Prozess um den ehemaligen Filmproduzenten Harvey Weinstein neu aufgerollt. Der inzwischen 73-Jährige war im Jahr 2020 wegen sexueller Übergriffe und Vergewaltigung zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. Dieses Urteil hob das höchste New Yorker Gericht später aber wegen Verfahrensfehlern wieder auf.

    Nahaufnahme von Weinsteins Gesicht. Er schaut ernst in die Kamera, sieht erschöpft aus.
    Schwere Vorwürfe von Frauen: Der Angeklagte Harvey Weinstein im Gericht. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Etienne Laurent)
    Nun wird in Manhattan erneut über die Vorwürfe zweier Frauen verhandelt: Der einst mächtige Filmmogul ("Pulp Fiction", "Gangs of New York") soll 2006 die Produktionsassistentin Mimi Haleyi zum Oralsex gezwungen und 2013 die Schauspielerin Jessica Mann vergewaltigt haben. Und die Anklage fügte noch einen dritten Fall hinzu: Eine weitere Frau wirft Weinstein vor, sie zu sexuellen Handlungen gezwungen zu haben.
    Der Angeklagte, der derzeit eine 16-jährige Haftstrafe aus einem separaten Verfahren absitzt, wird persönlich vor Gericht erwartet. Er hat stets jede Schuld zurückgewiesen. Seine Anwälte betonen, die sexuellen Kontakte seien einvernehmlich gewesen.
    In der Neuverhandlung sollen zunächst die Geschworenen ausgesucht werden. Die Eröffnungsplädoyers folgen voraussichtlich am 22. April . Das Verfahren könnte sich über fünf Wochen erstrecken. Der Fall hatte 2017 die weltweite "MeToo"-Bewegung maßgeblich ins Rollen gebracht.
    Diese Nachricht wurde am 15.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.