Russlands Angriffskrieg
"Weiße Flagge hissen" - Papst ruft zu Friedensverhandlungen auf

Papst Franziskus hat in einem Friedensappell den Gedanken einer Kapitulation der Ukraine in ihrem Verteidigungskrieg gegen Russland geäußert. Es zeige derjenige Stärke, der die Situation erkenne, an das Volk denke und den Mut habe, - Zitat - "die weiße Flagge zu hissen".

    Papst Franziskus erteilt seinen Segen, während er das Angelus-Mittagsgebet.
    Papst Franziskus. (Archivbild) (Andrew Medichini / AP / dpa / Andrew Medichini)
    Das katholische Kirchenoberhaupt sagte dem Schweizer Sender RSI, wer sehe, dass er besiegt werde und dass die Dinge nicht gut liefen, sollte verhandeln. Man müsse sich nicht schämen, dies zu tun, fügte der Papst hinzu. Dadurch ließe sich verhindern, dass es noch schlimmer werde. Franziskus verwies auf Vermittlungsangebote mehrere Seiten, beispielsweise der Türkei.
    Papst-Sprecher Bruni widersprach Darstellungen, der Papst habe die Ukraine in dem Interview zur Kapitulation aufgefordert. Das Gespräch war bereits Anfang Februar aufgezeichnet worden.
    In der Ukraine hatte der Begriff "weiße Fahne" erboste Reaktionen ausgelöst. Der frühere Abgeordnete und Vizeinnenminister Heraschtschenko schrieb auf der Online-Plattfom X, es sei merkwürdig, dass der Papst nicht zur Verteidigung der Ukraine aufrufe und Russland als Aggressor verurteile. Der ehemalige ukrainische Botschafter in Österreich, Scherba, nannte den Papst einen "Kleingläubigen".
    Diese Nachricht wurde am 10.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.