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Weiße Nächte

Der jetzt abnehmende Mond geht heute nicht weit entfernt vom derzeit so hellen Planeten Mars auf. Etwa zur gleichen Zeit zeigen sich die Sterne des Sommerdreiecks über dem östlichen Horizont und ziehen während der Nacht hoch über den Himmel. Und Venus, der brillante Morgenstern zeigt sich knapp zwei Stunden vor Sonnenaufgang.

Damond Benningfield | 07.06.2001
    Aus unseren Breiten können wir diese Himmelskörper sehr gut beobachten. Bewohner des hohen Nordens sehen sie momentan allerdings nicht. Dort wird es zur Zeit nie richtig dunkel. Es ist die Zeit der "weißen Nächte".

    Nur noch zwei Wochen sind es bis zur Sommersonnenwende. Dann erreicht die Sonne ihren nördlichsten Punkt am Firmament. Je weiter nördlich Sie reisen, desto länger sehen Sie die Sonne. Während der weißen Nächte von St. Petersburg beträgt die Zeitspanne zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang nur etwa fünf Stunden. Und selbst dann ist es nicht vollständig dunkel. Die Sonne versinkt nur etwa 6 Winkelgrad unter den Horizont. Das entspricht der Breite von drei Fingern bei ausgestrecktem Arm.

    Nördlich von St. Petersburg ist die Nacht noch kürzer und die Dämmerung noch heller. Sollten Sie in der Zeit um die Sommersonnenwende sogar Regionen nördlich des Polarkreises besuchen, erleben Sie wirklich weiße Nächte, denn dort bleibt die Sonne Tag und Nacht über dem Horizont.

    Während der weißen Nächte im hohen Norden unserer Erde sehen die Menschen zwar viel von der Sonne, doch nur wenig vom Mond. In St. Petersburg steigt der noch fast volle Mond heute nur wenige Winkelgrad über den südlichen Horizont und zeigt sich nur für etwa fünf Stunden.