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Weißes Haus
Heimatschutzminister Kelly wird neuer Stabschef

US-Präsident Donald Trump hat seinen Stabschef Reince Priebus gefeuert. Der hatte sich im Weißen Haus verkämpft. Den Job als oberster Türsteher des Präsidenten übernimmt nun der bisherige Heimatschutz-Minister John Kelly, der sich nun innerhalb der widerstreitenden Machtzentren in Washington bewähren muss.

Von Martina Buttler |
    Der bisherige Heimatschutz-Minister John Kelly wird neuer Stabschef im Weißen Haus. US-Präsident Donald Trump entließ Vorgänger Reince Priebus.
    John Kelly wird neuer Stabschef im Weißen Haus. US-Präsident Donald Trump entließ Vorgänger Reince Priebus. (AFP/ Nicholas Kamm)
    Es war die Überraschung am Freitagabend. Selbst hochrangige Politiker im Kongress sahen diese Entlassung nicht kommen: der Stabschef des Weißen Hauses, Reince Priebus, ist seinen Job los. Er selbst macht gute Miene zum bösen Spiel: Es gehe im großartig, sagte er. Auch nach seiner Entlassung stellt er sich hinter Donald Trump:
    "Er weiß intuitiv, wenn sich etwas ändern muss. Das habe ich bei dem wilden Ritt durch die letzten eineinhalb Jahre erlebt. Er hat intuitiv entschieden, dass sich etwas ändern muss und er hat recht."
    Priebus ist gut vernetzt bei den Republikanern. Er sollte die Brücke zwischen dem Washington-Outsider und dem Partei-Establishment sein. Der Mann mit der politischen Erfahrung, der dem politischen Novizen zur Seite steht. Doch Priebus verkämpfte sich im Weißen Haus zwischen den Fronten. Zuletzt hatte der neue Kommunikationsdirektor Scaramucci gegen ihn geschossen:
    "Reince ist ein verdammt paranoider Schizophrener. Ein Paranoider."
    Scaramucci beschuldigt den ehemaligen Stabschef, das Leck im Weißen Haus zu sein. Er würde interne Informationen rauslassen. Priebus bestreitet das.
    Stabschef ist so etwas wie der Türsteher des Präsidenten
    Der Stabschef ist so etwas wie der oberste Türsteher des Präsidenten. Er muss eigentlich entscheiden, wer kommt zu ihm durch und wie wird das Weiße Haus organisiert. Das war unter Trump offenbar nicht möglich, weil die bekannten Regeln auf den Kopf gestellt werden. Per Twitter hat Trump sich bei Priebus für seine Arbeit bedankt und den Nachfolger, den bisherigen Heimatschutz-Minister John Kelly bekannt gegeben. Trump lobt Kelly im Vorbeigehen:
    "John Kelly wird einen fantastischen Job machen. Der General war ein Star, er hat seinen Job hervorragend gemacht. Ein großer Amerikaner. Reince Priebus ist ein guter Mann."
    Der ehemalige General Kelly passt in das Muster derer, die Trump schätzt. Denn der US-Präsident umgibt sich gern mit Militärs, Millionären und seiner Familie in der Regierung und im Weißen Haus. Ob John Kelly das Weiße Haus erfolgreich im Griff haben wird, hängt nicht nur von ihm ab, meint der republikanische Abgeordnete Mark Sanford:
    "Wir haben widerstreitende Machtzentren. Was Kelly mitbringt, ist die Kommandostruktur, die man vom Militär kennt. Wenn er das umsetzen kann, wird er Erfolg haben. Wenn die Machtzentren weiter gegeneinander spielen, wird er Probleme haben."
    Am Montag soll Kelly vereidigt werden und dann das Getriebe im Weißen Haus ölen, damit es besser und womöglich geräuschloser läuft. Und das ist keine kleine Aufgabe.